Lassen Rechtsvertreter Flüchtlinge im Stich?
Urteile des Bundesverwaltungsgerichts nähren die Kritik an den kostenlosen Beratern für Asylsuchende: Die vom Bund finanzierten Juristen könnten zu schnell kapitulieren, befürchten Linke.

Die Nachricht erhält er am 5. Mai 2015, kurz nach seiner Ankunft in der Schweiz. A. muss nach Zürich reisen. Dort, im Testzentrum des Bundes, soll sein Asylgesuch behandelt werden. Der Chinese ist von den Behörden per Zufallsprinzip als Testfall für das beschleunigte Asylverfahren ausgewählt worden. Ob das neue System definitiv eingeführt wird, entscheidet das Stimmvolk am 5. Juni. Er sei der christlich-religiösen Gemeinschaft der Quannengshen beigetreten, sagt A. den Schweizer Behörden. Die Mitglieder solcher Hauskirchen würden in China vom Staat verfolgt und verhaftet.