Laurent Gbabgo droht mit Gewalt
Die Regierung des selbsternannten Präsidenten der Elfenbeinküste Laurent Gbagbo hat am Samstag im Fall einer Intervention des Auslands vor Gewalt gegen Migranten gewarnt.
Im Fall einer Militärintervention der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) würde sich das ivorische Volk mobilisieren und sein Nationalismus würde angeheizt, sagte der Sprecher der Regierung Ahoua Don Mello. Dabei könnte es zur gewaltsamen Vertreibung der zahlreichen Arbeitsmigranten aus den Nachbarländern kommen. «Ist Burkina Faso bereit, drei Millionen Migranten in ihrem Heimatland zurück zu begrüssen?», fragte Ahoua Don Mello.
Als «inakzeptabel» bezeichnete der Sprecher die Äusserung von Ecowas, die am Freitag bei einem Krisengipfel in Nigeria gedroht hatte, «alle geeigneten Massnahmen, darunter den Einsatz legitimer Gewalt» zu ergreifen, sollte Gbagbo nicht die Macht an den gewählten Staatschef Alassane Ouattara abgeben. Dies sei eine «westliche Verschwörung angeführt von Frankreich», sagte der Sprecher. Gbagbo hatte zuletzt die anti-imperialistische Rhetorik verschärft und insbesondere die frühere Kolonialmacht Frankreich angegriffen.
173 Menschen getötet
Bei dem Gipfel beschloss Ecowas ein weiteres Treffen der Generalstabschefs, um über das weitere Vorgehen gegen die Elfenbeinküste zu beraten. Zunächst sollte aber eine Ecowas-Delegation nach Abidjan entsandt werden, um Gbagbo zu einem friedlichen Rückzug zu bewegen. Wie der Aussenminister von Benin, Jean Marie Ehouzou, am Samstag sagte, wollen die Staatschefs von Benin, Sierra Leone und Cap Verde am Dienstag gemeinsam nach Abidjan reisen. Ob Gbagbo zu einem Treffen bereit ist, konnte sein Sprecher nicht sagen. Grundsätzlich sei die Regierung jedoch gesprächsbereit, sagte Ahoua Don Mello.
Nach der Präsidentschaftswahl Ende November hatte die Wahlkommission den Oppositionskandidaten Ouattara zum Sieger erklärt. Der Verfassungsrat erklärte das Ergebnis der Kommission aber für nichtig und kürte Amtsinhaber Gbagbo zum Sieger. Sowohl Gbagbo als auch Ouattara liessen sich als Staatschef vereidigen. Seither liefern sich Anhänger beider Lager gewaltsame Auseinandersetzungen. Nach von den Vereinten Nationen vorgelegten Berichten sollen dabei allein zwischen dem 16. und 21. Dezember 173 Menschen getötet worden sein.
AFP/pbe
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