Krise der städtischen RechtenLaut, aber machtlos – die Leiden der Stadtzürcher SVP
Die Stadtzürcher Volkspartei beansprucht im Gemeinderat viel Redezeit mit teils grenzwertigen Voten. Ansonsten glänzt sie mit Abwesenheit. Was ist da los?

Der Zürcher Gemeinderat häuft gerade Überstunden an. Um möglichst viele Geschäfte abzuarbeiten, beschränken sich die Parteien auf wenige Rednerinnen und Redner.
Vor allem drei SVP-Gemeinderäte äussern sich immer wieder, zu fast allen Fragen: Samuel Balsiger, Bernhard im Oberdorf und Johann Widmer. Manchmal reden sie zum Thema. Oft weniger.
Dann schimpfen sie auf die politischen Gegner («Die Linken und Grünen erklären sich zu Halbgöttern», «Die Parallelen zur Kirche im Mittelalter sind erschreckend», «Wir leben im postfaktischen Zeitalter der Linken», «Totalitäre Geisteshaltung», «Korrupt»), geben der Zuwanderung an fast allen Problemen die Schuld («Dadurch leidet die Entwicklung der Kinder») oder zweifeln den Klimawandel an («Lokale Phänomene, die verallgemeinert werden»).