Lawinentote: Verfahren gegen Tourenleiter eröffnet
Nach dem tragischen Bündner Lawinenunglück ermitteln die Behörden gegen den verantwortlichen Tourenleiter. Die Lawinengefahr ist noch weiter gestiegen.

Es war ein tragisches Wochenende für den Wintersport: Schönes Wetter und üppige Schneeverhältnisse lockten zahlreiche Wintersportler in die Berge – auch neben den Pisten. Einige Variantenfahrer gingen jedoch ein zu hohes Risiko ein: Bei Lawinenunfällen starben acht Menschen.
Am schlimmsten traf es eine Tourengruppe am Piz Vilan im bündnerischen Prättigau: Fünf SAC-Angehörige verunfallten tödlich. Drei weitere Tote gab es im Berner Oberland und im Toggenburg. In allen diesen Gebieten herrschte am Samstag und Sonntag erhebliche Lawinengefahr, die dritthöchste Gefahrenstufe.
Verfahren gegen Skitourenleiter eröffnet
Gemäss der Aargauer Zeitung wurde gegen den Skitourenleiter der verunglückten SAC-Gruppe von der Kantonspolizei Graubünden ein Verfahren eröffnet. «Es waren viele andere Leute auf dem Vilan, die zum Teil auch bei der Rettung geholfen haben, und von denen möchten wir nun wissen, was sie beobachtet haben», sagte die Sprecherin der Kapo Graubünden, Anita Senti, gegenüber Tele M1. Geprüft werde, ob es im Gipfelhang bereits Spuren gab, wie genau die Gruppe in den Hang hinein gefahren ist und ob die Sicherheitsabstände eingehalten wurden.
Zwei Tage nach dem Unglück ist die Lawinengefahr sogar noch grösser: Das Risiko ist in Teilen der Schweiz so hoch wie noch nie in den vergangenen Tagen. Nördlich der Alpen zwischen der Innerschweiz und dem Waadtland herrscht oberhalb von 1800 Metern grosse Lawinengefahr. Es ist dies die zweithöchste von fünf Gefahrenstufen.
Touren in diesen Gebieten erforderten grosse Vorsicht und Zurückhaltung, warnt das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in seinem aktuellen Bulletin vom Montagmorgen.
Gefahrenstellen kaum zu erkennen
Schon einzelne Wintersportler könnten sehr leicht Lawinen auslösen. Gefahrenstellen seien überschneit kaum zu erkennen. Lawinen könnten spontan abgehen und eine gefährliche Grösse erreichen, dies vor allem an Nord- und Osthängen, heisst es im Bulletin weiter.
Für den östlichen Alpennordkamm, Graubünden und das Wallis gilt nach wie vor die Gefahrenstufe 3, was erhebliche Lawinengefahr bedeutet. In solchen Gebieten können einzelne Wintersportler sehr leicht Lawinen auslösen, auch solche mittlerer Grösse. Nur mässig ist die Lawinengefahr im Tessin und in der Region Südbünden.
SDA/pst
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