«Depressionen vermitteln häufig eine Botschaft»
Der Psychiater Daniel Hell sagt, viele Depressionen seien wie der Winter: eine dunkle Zeit, die sich wieder aufhellt.
Die Nächte werden länger, die Tage kälter. Warum reagieren Menschen darauf schwermütig?Aus Mangel an Licht. Sonne und Wärme sind Kraftspender, man sieht das bei den Pflanzen und Tieren. Auch beim Menschen verlangsamt sich im Winter der Organismus, die Stimmung wird ruhiger, bei gewissen Menschen wird sie auch dunkler. Etwa zwei Prozent der Bevölkerung leiden an saisonalen Depressionen, die im November einsetzen und mit dem Frühling ausklingen. Sie treffen mehr Frauen als Männer.
Werden Menschen im Norden häufiger depressiv als im Süden? Die Resultate sind nicht einheitlich. In den USA trifft das zu, in Europa weniger. Das hängt damit zusammen, dass es viele Formen der Depression gibt und dass psychische Krankheiten viel mit der Gesellschaft zu tun haben, in der sie auftreten.