Der Rosenkavalier
Rosen wollen gerochen werden, sagt Kasimir Magyar. Der Marketingprofessor hat schon ein Vermögen für Duftrosen ausgegeben. Seiner japanischen Frau widmete er eine persönliche Sorte namens Keiko.
«Wissen Sie, was ein Snob ist?», fragt Kasimir Magyar lauernd, als wir in seinem Rosengarten in Rüschlikon zwischen «Duftwolke», «Papa Meilland» und «Schneewittchen» stehen. «Jemand, der ein Buch schreibt, um endlich ein gutes Buch zu lesen.» Der gebürtige Ungar, der sich selber gern als «Lustredner» bezeichnet, lacht dabei unbescheiden von einem Ohr zum andern, denn er mag kernige Sprüche, wie sich an diesem sonnigen Morgen noch zeigen wird. Magyar bringt die Dinge gern plakativ auf den Punkt, neben dem Rosenbeet oder in seinen Büchern, wenn er über Managerweisheiten und -bosheiten schreibt oder eben über Rosen. Die liebt er noch mehr als Aperçus.