In der Urheimat der Jogginghose
Wer Trainerhose trage, der habe die Kontrolle über sein Leben verloren, heisst es. Für Jugendliche aus dem Balkan strahlt das Kleidungsstück aber eine archaisch-coole Männlichkeit aus.

Es ist ein Klischee – trotzdem aber nicht selten wahr: Kleider machen Leute. Am besten kann man das an einem Sonntagnachmittag auf Schweizer Bahnhöfen beobachten. Hier die Eidgenossen, die nach einer Wandertour eilig aus den Zügen steigen. Sie tragen wärmeregulierende, atmungsaktive, oft signalrote und selbstverständlich wasser- und windabweisende Funktionskleidung. Dort muskelbepackte Kerle in Nylonjacken, engen T-Shirts und Trainerhosen, die sich im sogenannten Jugo-Deutsch unterhalten, Kebab essen oder lässig eine Zigarette im Mundwinkel klemmen haben, sie ist so etwas wie der orale Stinkefinger der angeblich dresscodemässig Abgehängten.