Lebenszeichen des HCD – SCB legt vor
Der Bann ist gebrochen: Davos schlägt Zug 5:3 und kann in der Halbfinal-Serie verkürzen. Bern feiert gegen Lugano einen 4:1-Heimsieg und kehrt das Duell.
Der HC Davos ist endlich in der Halbfinalserie gegen Zug angekommen. Mit einem hart erkämpften, und am Ende auch etwas glücklichen Auswärtssieg feierte der Rekordmeister sein Comeback. Nachdem die Bündner im Mitteldrittel – auch wegen vieler Strafen – bös unten durch mussten, holten sie ein 1:3 nach 30 Minuten noch auf. Im Schlussdrittel glich erst Perttu Lindgren mit seinem zweiten Treffer des Abends (53.) aus, ehe Dino Wieser eines der wenigen Powerplays von Davos 2:21 Minuten vor Schluss zum Siegtreffer nutzte.
Zwar war Davos im dritten Spiel dieser Serie zum dritten Mal 0:1 in Rückstand, erstmals beendete er aber das Startdrittel auf Augenhöhe mit den Zugern. HCD-Coach Arno Del Curto stellte sämtliche Angriffslinien um und nominierte nur drei Ausländer. Mike Vaskivuo, die mit dem NLA-Rhythmus überforderte Leihgabe von Thurgau, sowie die beiden nach Verletzungen noch nicht wieder 100 Prozent fitten Tuomo Ruutu und Ahren Spylo mussten zuschauen. Stattdessen setzte Del Curto auf die jungen Nando Eggenberger und Chris Egli und liess mit vier Centern und fünf Flügelpaaren spielen.
Davos schnelle Antwort auf den Rückstand
Im ersten Drittel funktionierte dies leidlich gut. Auf den frühen Rückstand durch Josh Holden, der einmal mehr einen Schuss von Raphael Diaz ablenkte, reagierte Davos mit dem Ausgleich durch Samuel Walser, ebenfalls mit einem abgelenkten Schuss.
Im Mitteldrittel fiel das Konzept jedoch völlig auseinander. Zug entwickelte enorm viel Druck und provozierte so eine Fülle von Davoser Strafen. Zwei davon nutzten die Zentralschweizer durch David McIntyre nach einem Solo über das gesamte Feld und Carl Klingberg nach feinem Pass von Holden. Statt mit dem 3:1 oder einem durchaus möglichen 4:1 in die zweite Pause zu gehen, liessen sie sich bei einem Konter von Lindgren überraschen. Es war der Auftakt zur Wende.
Bern - Lugano: Bern siegt dank Powerplaytoren
Vier Tage nach der Startniederlage vor eigenen Fans befindet sich der SC Bern in der Halbfinalserie gegen Lugano erstmals im Vorteil. Bern gewann sein zweites Heimspiel dank drei Powerplaytoren mit 4:1 und führt in der Serie mit 2:1 Siegen.
Nichts war mehr so wie letzten Dienstag, als Lugano in Bern 4:2 gewann. Damals hatte Lugano clever, abgeklärt und effizient gespielt, derweil Bern erfolglos die besten Kräfte forciert hatte. Im dritten Spiel sah sich nun Luganos Coach Greg Ireland genötigt, seine besten Akteure über Gebühr auszupressen. Linus Klasen stand schon in der Startphase während des ersten Powerplays fast fünf Minuten am Stück auf dem Eis.
Scherweys folgenschwerer Aussetzer
Dass auch Luganos Verteidiger Extraschichten zu absolvieren hatten, lag indessen nicht an Ireland. Julien Vauclair, der die beiden ersten Partien der Serie nicht hatte beenden können, fehlte diesmal von Anfang an. Und mit Stefan Ulmer schied ein weiterer Back schon nach fünf Minuten und einem Bandencheck von Tristan Scherwey aus. Scherwey kassierte zum zweiten Mal in diesen Playoffs eine Spieldauer-Disziplinarstrafe und fehlt am Dienstag im vierten Spiel in der Resega erneut.
Das Foul Scherweys war nur eines von diversen Scharmützeln in der Startphase. Luca Hischier (Bern) und Raffaele Sannitz (Lugano) gerieten sich schon vor dem ersten Bully in die Haare. Philippe Furrer kassierte nach 16 Sekunden die erste Strafe. Und Scherwey wusste nach 286 Sekunden, dass er frühestens nächsten Donnerstag wieder wettkampfmässig aufs Eis zurück darf.
Powerplay als Schlüssel zum Sieg
Als matchentscheidend erwies sich diesmal Berns Effizienz im Überzahlspiel. In den ersten beiden Spielen der Serie hatte Bern aus acht Powerplay-Chancen bloss ein Tor erzielt. Diesmal skorte der Meister in drei der ersten vier Überzahlgelegenheiten. Genau genommen benötigte Bern für die drei Powerplaytore zum 1:0 (durch Eric Blum), 2:0 (Andrew Ebbett) und 3:0 (Thomas Ruefenacht) nur 259 Überzahlsekunden. Lugano spielte 660 Sekunden lang Powerplay und schaffte kein Tor. Luganos Held von Spiel 1, Goalie Elvis Merzlikins, musste nach 34 Minuten und drei Gegentoren seinen Platz für Daniel Manzato räumen.
Merzlikins zeigte erstmals in diesen Playoffs keine berauschende Leistung. Bei den ersten beiden Gegentoren liess er Schüsse durchrutschen; beim 0:2 produzierte anschliessend Verteidiger Alessandro Chiesa beim Rettungsversuch ein unglückliches Eigentor. Wenige Sekunden vor dem zweiten Gegentor hatte Ryan Gardner in Unterzahl für Lugano eine Grosschance zum 1:1-Ausgleich besessen. Insgesamt boten sich an diesem Abend Lugano aber kaum Chancen, ins Spiel zurückzufinden.
Fribourg dank Sprunger vor Ligaerhalt
Fribourg-Gottéron fehlt noch ein Sieg zum Ligaerhalt. Das Team von Trainer Larry Huras besiegte Ambri-Piotta 2:1 nach Verlängerung und führt in der Best-of-7-Serie 3:0.
Nach den 0:4- und 1:6-Niederlagen in den ersten beiden Spielen der Abstiegs-Playoffs hatten bei Ambri viele mit einer Entlassung von Trainer Gordie Dwyer gerechnet. Die Verantwortlichen der Leventiner hielten aber an ihm fest. Sie kamen zum Schluss, dass der Geist der Mannschaft gut sei.
Leventiner besser im Spiel
Tatsächlich steigerte sich Ambri in der dritten Partie enorm. Dennoch stehen die Leventiner erneut mit leeren Händen da. Nach einer dummen Strafe gegen den Tessiner Stürmer Matt D'Agostini erzielte Sprunger in der 65. Minute nach einem herrlichen Querpass von Roman Cervenka den Siegtreffer. Auch das 1:1 (23.) hatte Sprunger, der schon in den ersten zwei Partien in dieser Serie erfolgreich gewesen war, auf Vorarbeit von Cervenka in Überzahl geschossen. Der PostFinance-Topskorer hat nun in dieser Saison bereits sagenhafte 34 Tore auf dem Konto.
In der regulären Spielzeit hatte Ambri dem Sieg näher gestanden. Bereits nach 55 Sekunden gingen die Leventiner durch den auffälligen Cory Emmerton in Führung. Der Kanadier stand nach einem Abpraller goldrichtig. Trotz zahlreicher guter Chancen blieb es aber bei diesem einen Treffer für die Gäste. In der 30. Minute kam Pech dazu, als Jason Fuchs nur den Pfosten traf. So entschieden die Powerplay-Tore 5 und 6 von Fribourg in dieser Serie.
NLA, Playoff-Halbfinals, 3. Runde, Samstag:Zug - Davos 3:5 (1:1, 2:1, 0:3) – Stand: 2:1. 7015 Zuschauer (ausverkauft).- SR Koch/Wehrli, Wüst/Kovacs. Tore: 2. Holden (Diaz, Martschini) 1:0. 4. Walser (Dino Wieser, Marc Wieser) 1:1. 23. McIntyre (Stephan/Ausschluss Dino Wieser) 2:1. 28. Klingberg (Holden, Stephan/Ausschluss Schneeberger) 3:1. 39. Lindgren (Paschoud, Marc Wieser/Ausschluss Walser!) 3:2. 53. Lindgren (Schneeberger, Dino Wieser) 3:3. 58. (57:39) Dino Wieser (Simion/Ausschluss Senteler) 3:4. 59. (58:56) Corvi 3:5 (ins leere Tor). Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Zug, 10mal 2 Minuten gegen Davos. PostFinance-Topskorer: Martschini; Ambühl. Zug: Stephan; Helbling, Grossmann; Diaz, Morant; Schlumpf, Erni; Alatalo; Klingberg, Immonen, Senteler; Martschini, Holden, Suri; Zangger, McIntyre, Lammer; Schnyder, Diem, Peter; Fohrler. Davos: Senn; Du Bois, Rahimi; Heldner, Forster; Schneeberger, Paschoud; Ambühl, Corvi, Eggenberger; Marc Wieser, Lindgren, Dino Wieser; Sciaroni, Walser, Kousal; Simion, Aeschlimann, Jörg; Kessler, Egli. Bemerkungen: Zug ohne Markanen und Järvinen, Davos ohne Vaskivuo (alles überzählige Ausländer), Spylo und Ruutu (beide rekonvaleszent). 17. Stephan hält Penalty von Marc Wieser. 28. Timeout Davos. 45. Pfostenschuss Ambühl. Zug ab 58:35 ohne Goalie. 58:56 Timeout Zug.
Bern - Lugano 4:1 (2:0, 1:1, 1:0) – Stand: 2:1. 17'031 Zuschauer (ausverkauft). - SR Massy/Stricker, Borga/Fluri. Tore: 2. Blum (Moser, Martin Plüss/Ausschluss Philippe Furrer) 1:0. 20. (19:32) Ebbett (Untersander/Ausschluss Sannitz) 2:0. 34. Ruefenacht (Arcobello/Ausschluss Lapierre) 3:0. 37. Bertaggia (Zackrisson/Ausschluss Philippe Furrer!) 3:1. 52. Ruefenacht (Jobin, Arcobello) 4:1. Strafen: 3mal 2 plus 5 Minuten (Scherwey) plus Spieldauer (Scherwey) gegen Bern, 12mal 2 plus 10 Minuten (Lapierre) gegen Lugano. PostFinance-Topskorer: Arcobello; Klasen. Bern: Genoni; Jobin, Krueger; Untersander, Blum; Andersson, Beat Gerber; Kamerzin; Luca Hischier, Martin Plüss, Scherwey; Ruefenacht, Arcobello, Simon Moser; Lasch, Ebbett, Bodenmann; Alain Berger, Gagnon, Gian-Andrea Randegger; Marco Müller. Lugano: Merzlikins; Chiesa, Philippe Furrer; Stefan Ulmer, Wilson; Hirschi, Ronchetti; Sartori; Fazzini, Lapierre, Sannitz; Bürgler, Zackrisson, Klasen; Bertaggia, Gardner, Gregory Hofmann; Walker, Morini, Reuille; Romanenghi. Bemerkungen: Bern ohne Noreau, Reichert (beide verletzt) und Garnett, Lugano ohne Martensson (beide überzählige Ausländer), Damien Brunner, Kparghai und Julien Vauclair (alle verletzt). Stefan Ulmer verletzt ausgeschieden (5.).
NLA, Playout, Samstag:Fribourg-Gottéron - Ambri-Piotta 2:1 (0:1, 1:0, 0:0, 1:0) n.V. – Stand: 3:0. 6171 Zuschauer. - SR Kurmann/Eichmann, Castelli/Gnemmi. - Tore: 1. (0:55) Emmerton (D'Agostini) 0:1. 23. Sprunger (Cervenka/Ausschluss Lhotak) 1:1. 65. (64:21) Sprunger (Cervenka, Birner/Ausschluss D'Agostini) 2:1. - Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 6mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta. - PostFinance-Topskorer: Sprunger; Emmerton. Fribourg-Gottéron: Conz; Stalder, Schilt; Glauser, Picard; Leeger, Abplanalp; Maret, Kienzle; Fritsche, Rivera, Vauclair; Sprunger, Cervenka, Birner; Mottet, Mauldin, Marchon; Neuenschwander, Chiquet, Neukom. Ambri-Piotta:Zurkirchen; Ngoy, Jelovac; Berger, Gautschi; Trunz, Mäenpää; Collenberg; Kostner, Hall, Lauper; D'Agostini, Emmerton, Monnet; Duca, Goi, Bastl; Guggisberg, Fuchs, Lhotak; Trisconi. Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Vesce (überzähliger Ausländer), Loichat, Schmutz, Bykow und Rathgeb. Ambri-Piotta ohne Descloux, Zgraggen (alle verletzt), Fora (gesperrt), Pesonen und Balej (überzählige Ausländer). - 30. Pfostenschuss Fuchs. - Timeout Fribourg-Gottéron (56.).
SDA/li
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