Letzter Trump-Rivale gibt auf
John Kasich zieht sich aus dem Rennen um die US-Präsidentschaft zurück. Damit bleibt den Republikanern nur noch Donald Trump.

Aus dem einst dicht gedrängten Feld der republikanischen Präsidentschaftsbewerber bleibt nur noch einer übrig: Donald Trump. Im Vorwahlkampf der US-Republikaner wirft einem Medienbericht zufolge auch der letzte Rivale von Donald Trump das Handtuch. Der Gouverneur von Ohio, John Kasich, werde das Ende seines Wahlkampfes ankündigen, berichtete der Sender NBC News am Mittwoch.
Zuvor hatte Kasichs Büro einen Auftritt des Kandidaten in Virginia abgesagt und für den späten Nachmittag (Ortszeit, später Abend MESZ) eine Erklärung in Ohio angekündigt. Kasich lag in den vergangenen Wochen bei den Vorwahlen abgeschlagen an dritter Stelle hinter Trump und dem Senator Ted Cruz. Dieser gab am Dienstag nach einer schweren Niederlage in Indiana auf. Trumps formelle Ernennung zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner wird auf dem Parteitag im Sommer erwartet.
Clinton ist an Nominierung dicht dran
Demokratin Hillary Clinton unterlag am Dienstag zwar in Indiana dem linken Senator Bernie Sanders, ist aber trotzdem dicht dran an der Nominierung zur Präsidentschaftskandidatin ihrer Partei. Damit scheinen die Weichen gestellt für die sechs Monate bis zur eigentlichen Präsidentschaftswahl.
Grossthemen dürften dabei die Zuwanderungspolitik, die Krankenversicherung und die militärische Rolle der USA in der Welt werden. In allen drei Fragen will Trump eine Kurskorrektur, während Clinton im Wesentlichen die Politik des demokratischen Präsidenten Barack Obama fortführen will. Auch die Wirtschaftslage in den USA treibt viele Wähler um, wie Befragungen in Indiana zeigen.
Beide Bewerber müssen sich die Nominierung ihrer Parteien aber noch endgültig sichern. Trump dürfte es nach dem Ausscheiden seiner letzten verbliebenen Konkurrenten aber ohne Probleme gelingen, die nötigen 1237 Delegiertenstimmen einzusammeln. Nach seinem Sieg in Indiana steht er bei mindestens 1047.
«Eine schwache Präsidentin»
Cruz hatte in den bisherigen Vorwahlen 565 Stimmen gewonnen, Gouverneur Kasich aus Ohio 152. Er wollte noch am Mittwoch in einer Rede in seinem Heimatstaat das Ende seiner Bewerbung bekanntgeben, wie die AP aus seinem Wahlkampfteam erfuhr. Sowohl Kasisch als auch Cruz hatten rechnerisch bereits länger keine Siegeschancen mehr, wollten aber eine Kampfabstimmung gegen Trump beim Parteitag der Republikaner im Juli erzwingen.
Trump hatte die Republikaner in den vergangenen Monaten mit seinem polarisierenden Wahlkampf entzweit und mit abfälligen Bemerkungen über Zuwanderer, Muslime und Frauen für Kopfschütteln gesorgt. Doch stellte sich nun zumindest die Spitze der Republikaner offiziell hinter den wahrscheinlichen Kandidaten. «Wir alle müssen zusammenstehen und uns darauf konzentrieren, Hillary Clinton zu besiegen», twitterte Parteichef Reince Priebus.
Auch Trump schoss sich mit Blick auf die Hauptwahl im November bereits auf Clinton ein und warnte, die Demokratin wäre «eine schwache Präsidentin». Clintons Berater John Podesta konterte Trumps Breitseite mit den Worten, der Immobilienunternehmer wäre «schlicht ein zu grosses Risiko» als Präsident.
Junge Wähler stimmen für Sanders
Doch muss auch Clinton zunächst die sehr loyalen Anhänger ihres überraschend starken Kontrahenten Sanders von sich überzeugen. Vor allem junge Wähler unter 45 sammelten sich bei den Vorwahlen hinter dem 74-Jährigen. In Indiana holte Sanders mindestens 43 der 83 dort vergebenen Delegierten.
Allerdings führt Clinton im Gesamtvergleich deutlich mit 2002 zu 1400 Delegiertenstimmen. Für die Nominierung werden bei den Demokraten 2383 Delegierte benötigt. Sanders gibt aber nicht auf. «Die Clinton-Kampagne denkt, diese Kampagne sei vorbei. Sie liegen falsch», sagte er der Nachrichtenagentur AP.
SDA/pat
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