Libyen-Gipfelerklärung sieht Entwaffnung der Milizen vor
Die Erwartungen an die Berliner Libyen-Konferenz in Berlin sind gross. Um das geht es.

Die Teilnehmer der Libyen-Konferenz in Berlin sollen sich auf eine Entwaffnung der Milizen und Sanktionen im Falle eines Bruchs des UN-Waffenembargos festlegen. Das geht aus dem finalen Entwurf für die Erklärung des am Sonntag stattfindenden Libyen-Konferenz hervor, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Zudem wird in der von Deutschland als Gastgeber ausgehandelten Erklärung unterstrichen, dass die National Oil Corporation (NOC) in Tripolis «Libyens einzige unabhängige und legitimierte Ölgesellschaft» ist, deren Anlagen geschützt werden müssten.
Eine Nutzung von Ölvorkommen durch andere Gruppen und Milizen in Libyen wird verurteilt. Dies zielt etwa auf den abtrünnigen General Chalifa Haftar, der den Osten des Landes kontrolliert und dessen Milizen am Samstag die Ölhäfen im Osten des Landes lahmlegten. Ob sich die Teilnehmer der am Mittag beginnenden Konferenz, darunter die Kriegsparteien in Libyen sowie die Präsidenten von Russland und Türkei, am Ende auf die den Text einigen können, war am Sonntagmorgen noch offen.
Lob für Russen und Türken
In der 55 Punkte umfassenden Erklärung wird ausdrücklich auch der russisch-türkische Versuch für einen Waffenstillstand begrüsst. «Wir fordern alle betroffenen Parteien auf, ihre Anstrengungen für ein Ende der Kämpfe zu verdoppeln, eine Deeskalation und einen dauerhaften Waffenstillstand zu erreichen.» Zudem wird der Abzug von schweren Waffen, Flugzeugen und Artillerie verlangt. Als vertrauensbildende Massnahme wird etwa der Austausch von Gefangenen gefordert. Die Milizen sollen entwaffnet oder in staatliche Sicherheitskräfte eingegliedert werden. Zudem wird betont, dass die Konferenz einzig und alleine dem Ziel diene, den UN-Prozess zur Deeskalation und für eine politische Lösung in dem Bürgerkrieg in Libyen zu unterstützen.
Haftar will die von den UN anerkannte Regierung von Fajes al-Serradsch in Tripolis stürzen. Kanzlerin Angela Merkel will mit der Konferenz eine gemeinsame Haltung aller ausländischen Staaten erreichen, die bisher auf verschiedenen Seiten in dem Krieg aktiv sind. Sie hat vor einem Stellvertreterkrieg wie in Syrien gewarnt.
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