Liebeserklärungen an Venedig
Zwei neue Venedig-Bildbände zeigen ungewohnte Seiten der Stadt. Der eine feiert ihre Stille, der andere entdeckt Gemeinsamkeiten mit Las Vegas.

Nach Venedig sollte man unbedingt allein fahren, schreibt Elke Heidenreich in ihrem Vorwort zum poetischen Bildband «Venedig». Sie habe nie verstanden, weshalb ausgerechnet diese melancholische Stadt für so etwas Heiteres wie Liebes- oder Hochzeitsreisen herhalten müsse. Auch Gottfried Benn, der neben anderen Autoren im Buch mit Zitaten zu Venedig vertreten ist, wusste, dass man die Stadt allein erkunden muss. Wenn der Besuch selber eine Liebesaffäre ist, wird das menschliche «Du» überflüssig. «Die Liebe zu Venedig ist keine Einbahnstrasse», meint Heidenreich auf Benn bezogen. «Venedig liebt zurück, aber heimlich, verborgen.»