Literatur zwischen Fels und heissen Quellen
Ein friedliches Babylon in den Alpen: Beim 16. Literaturfestival wurde Leukerbad zum globalen Dorf.

Literaturfestivals sind ohnehin keine Krawatten-Meetings. In Leukerbad kann man auch das Jackett zu Hause lassen. Dafür sind Wanderstiefel angebracht, denn schon der traditionelle Gang durch die Dalaschlucht setzt Flachlandschuhe und ihre Träger unter Stress. Die von Ricco Bilger in seinem Heimatort gegründete, jetzt von Hans Ruprecht und seinem Team geleitete Veranstaltung lebt vom Kontrast der Elemente: schroffe Felswände, heisse Quellen, aufregende Lyrik und Prosa. Das «schönste Literaturfestival der Schweiz» (wie es hier vor einem Jahr hiess, Achtung: Selbstplagiat!) zielt nicht auf Masse, sondern auf Klasse, Begegnung und Atmosphäre.