Luchterhand und die Nazis
Der Luchterhand Literaturverlag will nach dem Vorwurf der Bereicherung in der Nazi-Zeit seine Vergangenheit wissenschaftlich aufarbeiten.
Die Berliner Tageszeitung «taz» hatte berichtet, der Verlag haben in seinen Gründungsjahren von der Unterdrückungspolitik der Nazis profitiert. 1939 habe sich der Luchterhand Verlag zu einem äusserst günstigen Preis in die Druckerei von Otto Heinrich Scholz eingekauft, der von den Nationalsozialisten drangsaliert wurde, schrieb die «taz» unter Berufung auf Akten aus dem Berliner Landesarchiv. Scholz sei wegen seiner jüdischen Lebensgefährtin und späteren Frau von der Gestapo verfolgt und im Naziblatt «Stürmer» verhöhnt worden.
Nach der Auswanderung des Paares nach Grossbritannien hätten die Nazis ein Ausbürgerungsverfahren eingeleitet; Luchterhand- Verlagschef Eduard Reifferscheidt und Heinz Luchterhand hätten gegen Scholz geklagt und ihn so ganz aus seiner Druckerei hinausgedrängt.
«Wir werden uns in den kommenden Wochen darum bemühen, geeignete Wissenschaftler für eine unabhängige Aufarbeitung der Verlagsgeschichte zu gewinnen», teilte der Verlag am Dienstag mit. Es sei ihm «sehr daran gelegen, die, folgt man den vorliegenden «taz»-Recherchen, bestürzenden und beschämenden Vorgänge in der NS- Zeit rückhaltlos aufzuklären».
SDA/phz
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