Luxemburgs Milliardenrabatte für Grosskonzerne
Durch ein Datenleck werden Steuerabkommen mit 343 Firmen publik. Betroffen sind auch Schweizer Unternehmen.

Der Chefbeamte mit dem Pferdeschwanz arbeitete hart. Oft sass Marius Kohl von frühmorgens bis abends um 21 Uhr in seinem Eckbüro und gönnte sich in seiner 30-minütigen Mittagspause nur eine Banane. Als langjähriger Leiter des Luxemburger Steueramts «Sociétés 6» hatte er eine der wichtigsten Stellen des Landes inne: Er bewilligte sogenannte Rulings – Abkommen mit internationalen Konzernen über die künftige steuerliche Behandlung ihrer Luxemburger Ableger. Kohl segnete Hunderte solcher Deals ab, alleine am 25. März 2009 unterzeichnete er 39 Dossiers.