3 Wochen vor ParlamentswahlMacrons Regierung wird weiblicher
Drei Wochen vor der Parlamentswahl ist das Kabinett in Paris paritätisch besetzt worden. Es umfasst auch mehr Menschen mit Migrationshintergrund.

Drei Wochen vor der Parlamentswahl hat Frankreich eine neue Regierung. Inmitten des russischen Angriffskrieges in der Ukraine wurden sowohl Aussen- als auch Verteidigungsministerium neu besetzt. Zur neuen Aussenministerin ernannte Präsident Emmanuel Macron am Freitag die bisherige Botschafterin in London, Catherine Colonna. Neuer Verteidigungsminister wird der 35 Jahre alte Sébastien Lecornu. Das Kabinett umfasst auch mehrere Politiker mit Migrationshintergrund.
Colonna ist erst die zweite Frau an der Spitze des französischen Aussenministeriums. Sie war zuvor unter anderem Sprecherin von Präsident Jacques Chirac und Botschafterin in Rom. Der für Europa zuständige Staatssekretär Clément Beaune behält sein Ressort, wird aber zum Minister befördert. Er war als Amtskollege der Staatsministerin Anna Lührmann (Grüne) bislang auch für die deutsch-französischen Beziehungen zuständig und hat die Europapolitik Macrons massgeblich geprägt.
Linkspopulist Jean-Luc Mélenchon, der sich selbst als Premierminister ins Gespräch gebracht hatte, zeigte sich überzeugt, dass die Regierung nach der Parlamentswahl komplett umgebildet werde. «In einem Monat ändert sich die Mehrheit im Parlament», erklärte er mit Zuversicht, die sich jedoch nicht aus den Umfragen ableiten lässt.
Der vor etwa vier Wochen wiedergewählte Macron hatte eine neue Regierung ernennen wollen, um ein Zeichen für einen politischen Neuanfang mit Blick auf die Parlamentswahlen zu setzen. Es wird damit gerechnet, dass das Kabinett nach der Parlamentswahl am 12. und 19. Juni noch aufgestockt wird.
Die neue Regierungsmannschaft ist mit neun Minister, acht Ministerinnen und einer Premierministerin paritätisch besetzt. Es kommen noch zehn beigeordnete Minister und Staatssekretäre hinzu, je fünf weibliche und männliche.
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