Magischer Raum
Das Brimborium der katholischen Kirche weckte ?einst in Denise Wintsch den Wunsch, Theater zu spielen.

Denise Wintsch, katholisch aufgewachsen als Produkt einer Mischehe, sieht sich nicht als Opfer der Kirche. «Das mit der Sünde wurde uns im Religionsunterricht nicht reingerieben», sagt die Schauspielerin und Erfinderin des Stücks «Urbit et Orbit». Fasziniert beobachtete sie als Kind die Ernsthaftigkeit ihrer Mutter. Was passierte wohl in einem, wenn man zur Kommunion ging? Ihr erstes Mal war dann allerdings eine ernüchternde Erfahrung: «Dieses kartonartige Ding, das mir am Gaumen klebte, sollte was mit dem Heiligen Geist zu tun haben?» Viel wichtiger war für sie die Kirche als magischer Raum: «Die Akustik, die Musik, der Weihrauch, die Kleider, die Monstranz, die Prozessionen, die Sprechgesänge, die man nicht verstand.»