Malaysia liefert Mohammed-Zweifler an Saudiarabien aus
In Malaysia veröffentlichte der Journalist Hamsa Kaschgari via Twitter Mohammed-kritische Nachrichten. Nun soll er in sein Heimatland Saudiarabien ausgeliefert werden. Dort droht ihm die Hinrichtung.
Malaysia hat einen wegen seiner kritischen Bemerkung über den Propheten Mohammed gesuchten saudiarabischen Journalisten an sein Heimatland ausgeliefert. Hamsa Kaschgari habe am Sonntag in Gewahrsam saudiarabischer Beamter das Land verlassen, sagte ein malaysischer Regierungsvertreter.
Eine über den Kurznachrichtendienst Twitter verbreitete Bemerkung Kaschgaris über den islamischen Religionsgründer hatte in Saudiarabien für Empörung gesorgt. Einige forderten sogar seine Hinrichtung.
Forderung zur Hinrichtung via Facebook
«An deinem Geburtstag werde ich mich nicht vor dir verbeugen», hatte Kaschgari geschrieben. «Ich habe Sachen an dir geliebt und ich habe Sachen an dir gehasst und es gibt viel, was ich über dich nicht verstehe.»
Angesichts Zehntausender empörter Reaktionen hatte Kaschgari sich entschuldigt. Ein hochrangiges Komitee islamischer Geistlicher erklärte ihn aber zum «Ungläubigen» und forderte, dass er vor Gericht gestellt werde. Tausende Menschen schlossen sich darauf einer Facebook-Seite ein, die seine Hinrichtung fordert.
Kein Auslieferungsabkommen
Kaschgari, der für eine Lokalzeitung in Dschiddah arbeitet, wurde bei seiner Ankunft am Donnerstag in Malaysia aufgrund eines von Interpol ausgestellten Haftbefehls von den malaysischen Behörden festgenommen.
Menschenrechtsgruppen forderten darauf die Regierung in Kuala Lumpur auf, ihn nicht auszuliefern, da ihm bei einem Verfahren in dem erzkonservativen Königreich die Todesstrafe drohe. Die beiden Staaten haben kein Auslieferungsabkommen, unterhalten aber freundschaftliche Beziehungen.
Malaysia rechtfertigt sich
Malaysia hat am Montag die Ausweisung verteidigt. Malaysia sei kein sicherer Hafen für Terroristen und Personen, nach denen in ihrer Heimat gefahndet werde, sagte Heimatminister Hishammuddin Hussein. Die Abschiebung sei auf Bitten der saudischen Regierung erfolgt.
SDA/mrs
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