«Man diskutiert ja auch nicht über Penisgrössen»
Feministinnen reagieren ungläubig darauf, dass im Quiz «Top Secret» der Brustumfang von Schweizer Models abgefragt wurde. Die Juso fordern eine Entschuldigung von SRF.

Im grossen Festtagsspecial der Quiz-Show «Top Secret» mit Liedermacher Peter Reber und Moderatorinnen von «Glanz & Gloria» stellte Roman Kilchsperger eine gewagte Frage: Reber musste den Brustumfang von Schweizer Models wie Laura Zurbriggen oder Ronja Furrer korrekt einordnen. Insgesamt fünf Minuten lang wurde so zur besten Sendezeit über die Oberweite der Models verhandelt.
Entsetzt reagieren Schweizer Feministinnen auf die Sendung. Juso-Präsidentin Tamara Funiciello etwa traute ihren Augen nicht, als sie sich die Sequenz anschaute: «Allein dass man mitten in der #MeToo-Debatte auf die Idee kommt, eine solche Frage zu stellen, macht mich sprachlos.»
«High five mit Peter Reber!»
Hochachtung zeigt sie vor der Reaktion von Peter Reber: «Es gibt eben auch die guten Männer. Er ist in einer Live-Sendung und er hat den Mut hinzustehen und zu sagen: ‹Das geht nicht!› High five mit Peter Reber!» Die Reaktion von Roman Kilchsperger, der Reber auslache, sei hingegen symptomatisch für die ganze Sexismusdebatte: «Das ist ein häufiges Muster, wenn jemand den Mut hat, gegen sexistische Aussagen aufzustehen.»
Laura Zimmermann, Co-Präsidentin der Operation Libero, würde sich ebenfalls wünschen, dass die Sendung nicht so ausgestrahlt worden wäre: «Sexismus am TV ist unangebracht.» Als Frau verurteile sie die Szene. «Die Frage ist etwa so deplatziert, wie wenn Herr Kilchsperger in der Sendung 15 Minuten lang über die Penisgrössen von SRF-Moderatoren sprechen würde. Das wiederum macht er ja auch nicht.»
«Sexismus am TV ist unangebracht.»
Die Leiterin der Kampagne gegen No Billag glaubt nicht, dass der Ausrutscher einen Einfluss auf die Diskussion um die Abschaffung der Empfangsgebühr hat: «Es geht am 4. März nicht um einzelne Sendungen und auch nicht nur um die SRG, sondern grundsätzlich um die Zukunft des Mediensystems.» Man könne sich bei der SRG-Ombudsstelle über die Frage beschweren. Bei einer Annahme der No-Billag-Initiative gäbe es hingegen keine unabhängige Beschwerdeinstanz mehr.
Übernommen von 20 Minuten, bearbeitet von Redaktion Tamedia.
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