«Man müsste die Hälfte der Einsiedler ausbürgern»
Der Fall des 75-jährigen Irving Dunn in Einsiedeln löst eine Welle von Reaktionen aus. Dabei bekommt die Gemeinde ihr Fett weg – allerdings kommt auch der frühere Professor nicht ungeschoren davon.

Der Entscheid der Gemeinde Einsiedeln gibt zu reden: Bereits über 200 Kommentare haben die Leser von Redaktion Tamedia verfasst. Dass der pensionierte ETH-Professor nicht eingebürgert wird, verstehen viele Leser nicht. In der Online-Umfrage von Redaktion Tamedia finden knapp 80 Prozent der Teilnehmenden, die Gemeinde habe willkürlich gehandelt.
Diese Haltung spiegelt sich auch in den Kommentaren wider. «Über so einen Einbürgerungsblödsinn kann man nur noch den Kopf schütteln und sich als Schweizer vor allem schämen», schreibt etwa John Steiner. Besonders kritisiert werden die Fragen, die Dunn beantworten musste. «Ich wohne seit fünf Jahren im gleichen Dorf, habe dort null Freunde, kenne keine Gemeinderäte und von den Dorfbächen kenne ich auch nur zwei», schreibt Daniel Hartmann.
«Sich über Anforderungen informieren»
René Müller geht es ähnlich, er schliesst daraus: «Ich muss ausgebürgert werden.» Noch etwas weiter geht Leser Hans Müller: «Wenn die Beantwortung dieser Fragen eine Voraussetzung für das Bürgerrecht ist, so müsste man wahrscheinlich etwa die Hälfte der Einsiedler ausbürgern.»
Doch auch Irving Dunn muss sich Kritik gefallen lassen. «Ich verstehe nicht, warum sich Dunn nicht die kleine Mühe gemacht hat, sich über die Anforderungen zu informieren und sich auch etwas gescheitere Argumente zurechtgelegt hat», meint Max Oppliger. Und Peter Huber erwartet mehr Freude und Respekt von jemandem, der eingebürgert werden möchte. «Er könnte mehr Dankbarkeit dafür zeigen, dass man heute überhaupt Doppelbürger werden kann und dadurch mehr Vorteile hat als andere Bürger.»
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