«Man spürt die Elemente, der Wind rauscht... »
Simon Ammann, vierfacher Skisprung-Olympiasieger, reflektiert leidenschaftlich die Hintergründe seines Sports. Ein Gespräch über die Angst vor dem Sprung und die vollendete Schönheit des perfekten Flugs.
Herr Ammann, zur Vorbereitung auf die diesjährige Skiflug-Weltmeisterschaft haben Sie sich Werner Herzogs Dokfilm «Die grosse Ekstase des Bildschnitzers Steiner» über Walter Steiner angeschaut. Weshalb? Ich bin schon vor längerem im Internet auf einen Kurzausschnitt des Films aufmerksam geworden; mit Walter Steiner haben wir uns schon 2007, vor der WM in Sapporo, beschäftigt. Es ergab sich, dass Walter kurz vor der Skiflug-WM in der Schweiz war und meinem Trainer den Film übergeben konnte. Der Film ist genial; es gelingt ihm, wirklich an den Athleten Steiner heranzukommen, zu zeigen, was in ihm, was in einem Springer vor sich geht. Wie Walter sich nach seinem Sturz wieder sammelt und sich, keine zwei Stunden später, auf den nächsten Sprung vorbereit: Das imponiert jedem Springer. Man sieht auch Walters einzigartigen Stil, der in den Slow-Motion-Aufnahmen grossartig zur Geltung kommt.