
Seit genau 40 Jahren ist Mao Zedong jetzt tot, aber der Kult um den «grossen Steuermann» des kommunistischen China lebt. Nirgends mehr als in Shaoshan. Der ansonsten nicht weiter bemerkenswerte Flecken in Zentralchina ist Maos Heimatort. Da stehen sein Geburtshaus und Museen, die seinen mehrfach geflickten Schlafanzug zeigen, seine Badehose und annähernd 10'000 weitere Exponate. Sie locken jährlich Schwärme von Besuchern nach Shaoshan, Pilger, die verpflegt sein wollen. Und kein Restaurant ist für sie passender als Maos Familienrestaurant. Die heute 87-jährige Tang Ruiren hat das Lokal Mitte der Achtzigerjahre gegründet und seither zu einer Restaurantkette mit über 300 Ablegern in China und darüber hinaus ausgebaut. Damit verkörpert Madam Tang, wie sie alle nennen, vieles, was den Kult um Mao in China und auf der ganzen Welt so bizarr macht.
Maos scharfer Fischkopf
Ob «Langer-Marsch-Ente» oder «stinkender Tofu»: Die 87-jährige Tang Ruiren kocht die Leibspeisen des grossen Vorsitzenden.