Mark Twains zweites Begräbnis
Zahlreiche Anhänger aus den ganzen USA pilgerten zum Grab des Schriftstellers nach Elmira. Dabei stellten sie das Begräbnis Mark Twains historisch nach.

Genau 100 Jahre nach seinem ersten Begräbnis haben Hunderte Menschen an einer zweiten Bestattung Mark Twains teilgenommen. Laut Veranstaltern pilgerten am Samstag fast 1000 Anhänger aus den ganzen USA pilgerten zum Grab des Schriftstellers nach Elmira.
In dem Städtchen im US-Bundesstaat New York war Twain auf den Tag genau 100 Jahre zuvor beigesetzt worden. Ein Sarg wurde wie damals mit einer schwarzen Kutsche zum Friedhof gefahren, viele Gäste kamen in historischen Kostümen. Ein Redner hielt die gleiche Trauerrede wie 100 Jahre zuvor.
Der Autor von «Huckleberry Finn», der eigentlich Samuel Langhorne Clemens hiess, hatte als Setzer und Journalist begonnen, bevor er seine kritischen und sarkastischen Bücher schrieb.
«Ein buckliger Felsen»
Seine vielen Reisen führten ihn unter anderem nach Deutschland, wo er sich wohlfühlte, sich aber auch über die «furchtbare deutsche Sprache» lustig machte. (»Die deutsche Sprache sollte sanft und ehrfurchtsvoll zu den toten Sprachen abgelegt werden, denn nur die Toten haben die Zeit, diese Sprache zu lernen.»)
Über die Schweiz schrieb Twain in «A Tramp Abroad» (»Bummel durch Europa»), das Land sei «einfach ein grosser, buckliger, massiver Felsen mit einer dünnen Grashaut drüber».
Sonnen- statt Regenschirme
In Elmira hatte er 1870 seine geliebte Frau Olivia geheiratet, die er, sie war nach einem Sturz teilweise gelähmt, bis zu ihrem Tod 1904 aufopfernd pflegte. In Elmira sind auch beide bestattet.
Einhundert Jahre später waren auf dem Woodlawn Cemetery praktisch alle Gäste und selbst Journalisten wie Trauernde in Schwarz gekleidet. Die Veranstalter hatten an die ersten 75 Gäste Regenschirme verteilt.
Bei der Beisetzung Twains 1910 hatte es in Strömen geregnet. Jetzt stand auf den schwarzen Schirmen jeweils eines der Lebensjahre Twains. Diesmal verwöhnte der Himmel die Anwesenden mit strahlendem Sonnenschein. Die meisten spannten ihren Schirm dennoch auf.
SDA/jak
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch