Marthalen geht auf Taubenjagd
Das Dorf im Zürcher Weinland leidet unter einer Taubenplage. Nun will es den Tieren an den Kragen.

Jahrelang hatte Marthalen keine Probleme mit Tauben. Rund ein Dutzend «fliegende Ratten» zählte man konstant im Dorf. Dies hat sich seit einigen Wochen geändert. Fast 70 Tauben tummeln sich nun vornehmlich im Dorfkern. Woher der Schwarm gekommen ist, bleibt bisher unklar. Nur eines ist in der Gemeinde gewiss: Man will die Population der Tiere auf ihre frühere Grösse dezimieren, wie der «Landbote» in seiner heutigen Ausgabe schreibt.
Die Tauben können mit ihrem Kot nicht nur die Gesundheit von Kindern oder älteren und kranken Menschen gefährden, der Säuregehalt der Exkremente greift auch Fassaden, Dachziegel und Treppen an und verursacht dadurch Schäden. Verschiedene Beschwerden sind deswegen bereits bei der Gemeindeverwaltung eingegangen, wie Gemeindeschreiber Beat Metzger gegenüber der Zeitung angibt.
Erschiessen kontraproduktiv
Nun soll es den Vögeln an den Kragen. Der zuständige Jagdaufseher Thomas Friedrich hat dazu einen groben Plan ausgearbeitet. Aus Sicherheitsgründen können die Tauben nicht einfach geschossen werden. Zudem zeigen Erfahrungen anderer Orte, dass Schiessen gar einen gegenteiligen Effekt haben kann: Die überlebenden Tauben stehen derart unter Stress, dass sie sich viel stärker vermehren als zuvor.
Friedrich will deshalb auf Futterfallen setzen. Die darin über Nacht gefangenen Tiere können am folgenden Morgen von Hand getötet werden, ohne dass andere Tauben dadurch unter Stress gesetzt werden. Zudem sollen den Tauben Eier weggenommen und danach angebohrt und schockgefroren werden. Danach legt man sie zurück.
Die Marthaler Taubenjagd hat noch nicht begonnen. Formell muss der Gemeinderat noch sein Okay geben. Zudem müssen das Statthalteramt, das kantonale Amt für Landschaft und Natur, die Fischerei- und Jagdverwaltung sowie die Kantonspolizei informiert werden.
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