Martin Gloor soll in Untersuchungshaft
Die Staatsanwaltschaft Zürich hat für den Financier Untersuchungshaft beantragt. Von seinem Amt als Präsident des Rennvereins Zürich wurde er suspendiert.

Bis Freitag dieser Woche wird der Haftrichter entscheiden, ob Martin Gloor in Untersuchungshaft gesetzt wird. Ihm wird vorgeworfen, er habe jeweils Investoren für die Unterstützung von Start-up Firmen gesucht, die zur Verfügung gestellten Gelder dann aber in seine eigene Firma fliessen lassen. In seiner Funktion beim renommierten Pferdesportverein sei er leicht an gut betuchte Leute gekommen.
Seitens der Staatsanwaltschaft gibt es zu den Untersuchungen keinerlei Auskunft. Ein Geschädigtenanwalt hatte am Dienstag der Nachrichtenagentur sda einen Deliktbetrag von insgesamt über zehn Millionen Franken genannt. Solange kein Schuldspruch vorliegt, gilt wie üblich die Unschuldsvermutung.
Als Präsident des RVZ suspendiert
Laut RVZ-Website wurde der verhaftete Vereinspräsident «bis zum Vorliegen von gesicherten Fakten» von seinem Amt suspendiert. Der RVZ als solcher sei aber von den vorgeworfenen Delikten nicht betroffen, sondern «ausschliesslich die Geschäftstätigkeit seiner Firma», hält der Vereinsvorstand auf der Website fest.
Der 43-jährige Financier, selbst Amateurreiter, war im vergangenen März zum Präsidenten des RVZ gewählt worden, nachdem der bis dahin amtierende Präsident überraschend seinen Rücktritt erklärt hatte. Er hatte dem Verein versprochen, er werde ihm 1,5 Millionen Franken schenken, wie die «PferdeWoche» damals berichtete. Diese Summe, die den Turf Zürich auf einen Schlag schuldenfrei machte, sei für die Wahl ausschlaggebend gewesen.
«NZZ»-Journalist im Ausstand
Aufgedeckt hatte den Fall die Sendung «10 vor 10» des Schweizer Fernsehens. Unter anderem wurde im Bericht einem «NZZ»-Journalisten Verletzung der journalistischen Sorgfaltspflicht bei der Berichterstattung über den RVZ-Präsidenten vorgeworfen. Dagegen verwahrte sich die «NZZ»-Chefredaktion in einer Mitteilung vom Dienstag entschieden.
Der Journalist habe sich mit dem 43-Jährigen ausschliesslich in Bezug auf dessen Funktion als RVZ-Präsident befasst. Da er aber selbst Mitglied des Vereins sei, bestehe nun ein Interessenkonflikt bezüglich der Berichterstattung über den Justizfall. Aus diesem Grund werde er per sofort in den Ausstand treten.
Der Financier war am vergangenen Montag in Zürich verhaftet worden. Er hatte vergeblich versucht, sich mit einer Flucht aus dem Fenster der Polizei zu entziehen. Er blieb an der Fassade hängen und kam nicht mehr weiter.
SDA/jcu
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch