Mediapulse darf vorerst keine Daten an Dritte herausgeben
Die Zahlen zu den TV-Zuschauern wurden bisher zwar nicht offiziell veröffentlicht, informell aber an die Veranstalter weitergegeben. Damit ist nach einer superprovisorischen Verfügung nun Schluss.

Im Streit um das neue Messsystem für TV-Zuschauerzahlen wird mit harten Bandagen gekämpft. Mit einer superprovisorischen Verfügung hat ein Gericht Mediapulse untersagt, Daten an Dritte weiterzugeben. Sprecher Nico Gurtner bestätigte am Donnerstag auf Anfrage eine Meldung von «NZZ Online». Wer den Entscheid erwirkt hatte, konnte Gurtner nicht bekannt geben.
Noch unklar ist auch, wie es mit dem Anfang Jahr in Betrieb genommenen Messsystem weiter geht. Sicher ist aber, dass mit dem Entscheid die Lage für die Firma Mediapulse, die sich in den letzten Wochen um Schadensbegrenzung bemüht hatte, noch ungemütlicher wird.
Verhängnisvolle Umstellung
Am Anfang stand die Umstellung auf ein neues Messsystem für TV-Zuschauerzahlen, das das bisherige, auf analoges Fernsehen ausgerichtete System ersetzen sollte. Es soll das Verhalten der Fernsehzuschauer besser erfassen, etwa indem es auch zeitversetztes Fernsehen und TV-Konsum via Internet berücksichtigt.
Wegen Problemen bei der Datenauswertung und Zweifeln an der Verlässlichkeit der Ergebnisse musste die Publikation der Zahlen verschoben werden. Mitte Februar kam es zum Eklat, als Mediapulse kurzfristig auf die Veröffentlichung verzichten musste.
Internationale Experten wurden beauftragt, das Messsystem unter die Lupe zu nehmen. Die beiden bestellten Berichte liegen vor, sind aber noch nicht veröffentlicht. Einer davon untersuchte, ob die internationalen Standards der Medienforschung eingehalten werden. Der andere analysiert, ob die Abbildung der regionalen Eigenheiten der Schweiz sachgerecht ist.
SDA/rub
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