Mamablog: Religion und KinderMehr als Osterhasen
Biblische Geschichten und herrliche Warum-Fragen: Wie eine Katechetin das Christentum mit ihren Kindern lebt und erlebt.

Mit meinen Kindern spreche ich Schweizerdeutsch. Genauer: einen Mix aus Aargauer-, Luzerner- und Bündnerdeutsch mit wenigen Thurgauer-Färbungen. Diese Sprache ist meine allererste Herzenssprache, das bin ich. Untrennbar gehört sie zu mir. Genau wie meine Spiritualität. Ich bin Christin und dieses Sein und Tun lebe ich natürlich auch als Mutter. Und um die manchmal gestellte Frage gleich vorwegzunehmen: Nein, ich will meinen Kindern meinen Glauben nicht überstülpen. Ich will – gerade auch mit meinen Kindern – authentisch leben, einfach ich sein und dazu gehört unter anderem eben mein christlicher Glaube.
Mein Glaube, denn den christlichen Glauben gibt es nicht. Unter anderem ein Beweis dafür liefert die Existenz vieler verschiedener Kirchen.
Platz für Zweifel, offene Fragen und Unklarheiten
In meinem Glauben hat es Platz für Fragen und Zweifel. Dieser Aspekt ist mir im Begleiten meiner Kinder besonders wichtig. Meine Begeisterung für offene Fragen, ohne die Antwort zu kennen, teile ich übrigens mit dem Papablogger und bekennenden Atheisten Nils Pickert.
Als Mutter muss ich nicht alle ihre Fragen beantworten können – aber wenn immer möglich ein offenes und empathisches Ohr und Herz haben.
Und gerade das will ich meinen Kindern mitgeben. Besser gesagt: vorleben. Mit allen Fragen, Zweifeln und Unklarheiten dürfen auch sie zu Gott gehen – falls sie denn wollen. Gleichzeitig geniesse ich es, dass ich weiss, wohin ich mit allem Schönen, mit meiner Dankbarkeit und Unverdientem gehen kann. Das nenne ich Gebet.
Gott ist nicht die Antwort auf alle Fragen, aber er hört sich unsere Fragen an. Und so will ich es auch mit meinen Kindern handhaben: Als Mutter muss ich nicht alle ihre Fragen beantworten können – aber wenn immer möglich ein offenes und empathisches Ohr und Herz haben. Für sie da sein, in und mit ihren Fragen. Klar gibt es auch Momente, in denen mir dies leider nicht möglich ist: Auch Mütter sind nur Menschen.
Die Welt mit Kinderaugen sehen
Ich liebe es, mit Kindern zu philosophieren und zu theologisieren. Ich liebe ihre Warum-Fragen und ich liebe es, durch ihre Antworten und Gedanken, die Welt ein klein wenig mit ihren Augen zu sehen: Warum haben Engel Flügel? Haben sie überhaupt Flügel? Gibt es Engel? Hat Gott auch eine Mama?
Weiter ist mir wichtig, meinen Kindern die biblischen Geschichten zu erzählen. Damit sie hören, warum und was an Ostern gefeiert wird.
Wohl die wichtigsten Fragen im Gespräch, wenn Kinder solche grossen Fragen stellen, ist: Was glaubst du denn? Wie stellst du es dir vor? Wie kommst du auf diese Frage? Und so kann man vielleicht zusammen eine Antwort spinnen und daraus einen Teppich weben, leere Reihen inklusiv. Wunderbar, einzigartig.
Weiter ist mir kaum überraschend wichtig, meinen Kindern die biblischen Geschichten zu erzählen. Dazu gehört natürlich auch die Ostergeschichte. Damit sie hören, warum und was an Ostern gefeiert wird. Ich bin gespannt auf ihre diesjährigen Fragen und Gedanken.
Leben auch Sie Religion mit Kindern, liebe Leserinnen und Leser? Oder wie sprechen Sie mit Ihren Kindern über Ostern?
Fehler gefunden?Jetzt melden.