Mehr Arbeitslose im Oktober
Das Seco verzeichnet gegenüber dem Vormonat mehr Personen ohne Arbeit. Bei Jugendlichen ging die Arbeitslosigkeit leicht zurück.
Gemäss den Erhebungen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) waren Ende Oktober 134'800 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben. Das waren 1631 mehr als im Vormonat.
Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit im Seco, bezeichnete die Entwicklung als weiterhin sehr erfreulich. «Mit Ausnahme von 2010 ist das seit 2007 - also seit zehn Jahren - die geringste relative Zunahme der Arbeitslosigkeit im Oktober, sagte er an einer Telefonkonferenz.
Bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt
»Wir stellen fest, dass sich die Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessert haben. Es wird auch vermehrt aus dem Bestand der Arbeitslosen rekrutiert«, sagte Zürcher weiter.
Die in den letzten Wochen bekannt gewordenen Massenentlassungen etwa bei Meyer Burger oder ABB schlagen sich gemäss Zürcher nicht in den Arbeitslosenzahlen nieder. Solche Entlassungen würden jeweils gestaffelt erfolgen, selten auf einen Schlag. Oft werde die reguläre Kündigungsfrist eingehalten.
Die Entlassungen würden sich demnach frühestens mit einer Verzögerung von drei bis vier Monaten manifestieren. Und angesichts des ausgeprägten Fachkräftemangels in der Schweiz würden viele Betroffene gar nie arbeitslos, sondern noch während der Kündigungsfrist eine neue Stelle finden.
Positive Entwicklung auch bei Jungen
Die Jugendarbeitslosigkeit in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen verringerte sich um 4,5 Prozent auf 16'905 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat entsprach dies einem Rückgang um 2190 Personen oder 11,5 Prozent.
Zürcher wies darauf hin, dass bei der Jugendarbeitslosigkeit jeweils im Sommer der Höhepunkt erreicht wird. Dann baue sie sich im weiteren Jahresverlauf wieder ab. »Aber wir vermuten auch, dass langsam die Demographie hineinspielt: Wir haben nicht mehr Lehrstellenknappheit sondern eine Lehrlingsknappheit«, sagte er weiter.
Die Zahl der Arbeitslosen im Alter von 50 Jahren oder mehr erhöhte sich um 1,6 Prozent auf 35'729. Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahm sie um 1065 Personen oder 2,9 Prozent ab. Zürcher wies darauf hin, dass die Personengruppe der über 50-Jährigen die am schnellsten wachsende Population am Arbeitsmarkt ist.
Zwischensaison macht sich bemerkbar
Im Oktober habe die Zwischensaison begonnen, was sich in den Arbeitslosenzahlen der Regionen und Branchen niederschlage, sagte Zürcher weiter. So habe etwa Graubünden als Tourismuskanton die höchste Zunahme verzeichnet und auch das Wallis habe eine hohe Zunahme.
Das Gleiche widerspiegle sich auch in den Branchen. Am grössten sei die Zunahme im Gastgewerbe und auch das Baugewerbe sei im Plus. Rückgänge würden demgegenüber im Detailhandel, in der Erziehung, dem Unterricht und dem Gesundheitswesen festgestellt.
Stetige Verbesserung bei Langzeitarbeitlosen
Auch bei den Langzeitarbeitslosen zeige sich eine erfreuliche Entwicklung, sagte Zürcher weiter. Etwa jede sechste Person sei langzeitarbeitslos, also seit über einem Jahr bei Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) gemeldet. »Aber auch hier sehen wir eine stetige Verbesserung", sagte Zürcher weiter.
So sank die Zahl der Langzeitarbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 1,6 Prozent auf 21'852. Gegenüber dem Vorjahresmonat betrug der Rückgang sogar 8,1 Prozent. Insgesamt wurden im Berichtsmonat 198'025 Stellensuchende registriert, 4401 mehr als im Vormonat. Gegenüber der Vorjahresperiode sank die Zahl um 9487 Personen oder 4,6 Prozent. Die Zahl der bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) gemeldeten offenen Stellen verringerte sich um 140 auf 12'316 Stellen.
Unverändert sind die Prognosen: Für das laufende Jahr geht das Seco nach wie vor von einer Arbeitslosenquote von 3,2 Prozent aus. Für 2018 ist die Prognose für die Arbeitslosenquote auf 3,0 Prozent herabgesetzt worden. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit werde sich langsam beschleunigen.
SDA/chi
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