Mehr Mittagswein, mehr Musse
Sie wollen einen Handy-freien Tag, nichts mehr kaufen oder mehr rauchen: Was sich Zürcher Prominente fürs neue Jahr vornehmen.

«Ich kaufe mir dauernd Dinge, die ich eigentlich gar nicht brauche. 2017 wird nix Unnötiges mehr geposchtet! Keine zusätzlichen Golfschläger, keine Kameras, keine Füllfederhalter, keine Ski, keine Uhren, keine Gimmicks. Zuerst bestelle ich mir jetzt aber noch rasch einen neuen Töff. Ich habe mich nämlich an einen Kurs angemeldet, in dem man lernen kann, auf drei Motorrädern gleichzeitig zu fahren.»
Frank Baumann, Bestsellerautor
----------

«Ich habe mir nichts vorgenommen! Das heisst, nicht nichts, sondern etwas weniger als gar nichts! Ich denke darüber nach, 2017 nicht nichts mehr zu essen, sondern einfach weniger! Und weil Nichts-Essen Fasten ist, ist weniger eine tolle Alternative. Und deshalb schnalle ich den Gurt enger und rufe allen, die es mir gleichtun wollen: «Fasten your seatbelts» und «en (G)uete . . . Rutsch!»
Marco Rima, Komiker
----------
«Ich habe mir für das neue Jahr vorgenommen, den Mittagswein wieder einzuführen. Wie schön war es doch damals, als man sich noch Zeit fürs Mittagessen nahm, dazu gemeinsam eine Flasche Wein trank und dann gegen 14 Uhr gut gelaunt und entspannt an die Arbeit zurückkehrte.»
Beat Schlatter, Schauspieler
----------

«Ich nehme mir immer einiges vor, ob ich die Vorsätze dann einhalte, ist eine ganz andere Geschichte. Im nächsten Jahr möchte ich mir die Supermodel-Ratschläge zu Herzen nehmen: Immer genügend Wasser trinken, immer abschminken und früh zu Bett gehen. Ob ich mich dadurch in ein Supermodel verwandle, bezweifle ich allerdings. Zumal das mit dem Früh-schlafen-Gehen im Abstimmungskampf gegen die Unternehmenssteuerreform ein wenig schwierig werden wird.»
Min Li Marti, SP-Nationalrätin
----------
«Ich habe mir vorgenommen, gesund zu bleiben, wohl wissend, dass dabei das Schicksal eine entscheidende Rolle spielt. Es wäre die beste Voraussetzung, um unseren Anfang November abgedrehten Spielfilm «Die letzte Pointe» im Laufe des neuen Jahres kinotauglich fertigzustellen.»
Rolf Lyssy, Regisseur
----------

«Ich hoffe, ich schaffe es endlich auf das Manifesta-Floss! But seriously: Mit einem neuen Leo-Wundergut-Programm, dem 10-Jahr-Jubiläum des Festival da Jazz und der Trittligass-Ballade entfessle ich dieses Jahr einen unterhaltungstechnischen Dreifrontenkrieg. Mein Plan – comme toujours – ist es, die Menschen mehr oder minder charmant zu unterhalten. Gesetzt den Fall, die Leute zeigen sich einigermassen interessiert, werde ich mir das auch für 2018 vornehmen.»
Christian Jott Jenny, Sänger
----------
«Ich möchte mehr Sport treiben. Aber lieber jeden Tag es bitzli als dreimal pro Woche ins Fitness, was dann nach zwei Wochen sowieso im Fiasko endet. Man soll auch bei Vorsätzen nachhaltig denken. Vieles scheitert an den zu hohen Ansprüchen und Erwartungen. Bevor man den Mount Everest besteigt, lieber mit dem Uetliberg anfangen, aber den dafür auf sicher.»
Marc Sway, Musiker
----------

«Fürs ganze Jahr nehme ich mir nichts vor. Sein Lauf ist unwägbar. Ich halte es mit Wilhelm Busch: Aber hier, wie überhaupt, kommt es anders, als man glaubt. Einen guten Vorsatz fasse ich am Wochenbeginn: die Arbeit in Ruhe anzugehen und mir Musse zu gönnen. Spätestens am Donnerstag stelle ich die Vergeblichkeit fest. Ich freue mich auf den Sonntag, um den Vorsatz zu erneuern. 52-mal im neuen Jahr.»
Tilla Theus, Architektin
----------
«Vorsätze fasst man erst, wenn sich etwas verändern soll. Einsicht ist darum der entscheidende Schritt! Ich habe erkannt: Ich brauche mit meinem Partner einen gemeinsamen freien Tag pro Woche ohne Mails, Handy und Besuche. Zeit für ein bisschen Bewegung, aber ebenso für Musse und Genuss. Die uns geschenkte Zeit ist kostbar. Das Leben vergeht schnell. Darum bewusster tun, was ich tue!»
Katharina Hoby, Pfarrerin
----------

«2017 wird eins meiner kreativsten Jahre. Am 17. November ist Vernissage der Ausstellung «Christa de Carouge» im Kunsthaus Zug. Bei dieser Gelegenheit zeige ich die Herkunft meines Styles, inspiriert vom Nomadentum, von Architektur und Natur, von Reisen nach Japan, China, Tibet, Nepal und Marokko. Es wird keine modische Ausstellung, sondern es sind Installationen mit Kleidern und Accessoires, die mir viel bedeuten. Es wird also ein ausgefülltes neues Jahr.»
Christa de Carouge, Modeschöpferin
----------
«Eigentlich brauche ich keine Vorsätze für 2017, ich habe noch genug Vorrat an ungebrauchten Vorsätzen aus den letzten Jahren. Ich wollte ja das 2016 als ruhiges Jahr gestalten. Die ersten sechs Monate habe ich durchgehalten, dann aber habe ich spontan ein Kinderbuch geschrieben. ‹Zwerg Stolperli› hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich bin ihm nicht böse, aber 2017 wird ein ruhigeres Jahr. Und sonst einfach 2018.»
Peach Weber, Komiker
----------

«Für den Zoo habe ich mir vorgenommen, diesen zusammen mit meinen Mitarbeitenden weiter Richtung Naturschutzzentrum zu entwickeln. Eine Voliere für die Lori-Papageien soll unseren Besuchern viel Freude machen und sie für die Tierwelt begeistern. Für mich selbst will ich meinen in die Jahre gekommenen Körper mit etwas mehr Bewegung und Training erhalten.»
Alex Rübel, Zoo-Direktor
----------
«Ich will als überzeugter Nichtraucher mit dem Rauchen anfangen. Mein Ziel ist es, bis Ende Jahr drei Päckli pro Tag zu inhalieren. Und dann kann ich mir für 2018 vornehmen, mit dem Rauchen wieder aufzuhören, um endlich von den Vorzügen zu profitieren, von denen alle Ex-Raucher nach dem Aufhören schwärmen: Ich will 2018 besser durchatmen können, mehr Energie haben, gesünder leben und viel Geld sparen.»
Domenico Blass, Autor und Texter
----------

«Ich werde mein iPhone nur noch zum Telefonieren rausnehmen. Oder um ein SMS zu lesen (vielleicht ein alter Freund?). Oder für Wikipedia (Bildung ist wichtig) oder ein Kreuzworträtsel (zur Darmentspannung). News-Apps sind erlaubt. Gut, die Mails muss ich auch checken. Aber sonst nix. Ich werde dafür meine liebe, Smartphone-freie Frau loben für ihre zügige Bewältigung des Alltags. Ich bräuchte für das meiste eine App.»
Paul Weilenmann, Karls kühne Gassenschau
----------
«Ich habe mir für 2017 vorgenommen, nicht mehr an solchen Umfragen teilzunehmen, weil ich mir dann nicht mehr irgendwelche blöden Vorsätze aus den Fingern saugen muss, die sowieso niemanden interessieren und dann auch noch nicht eingehalten werden. In diesem Sinne: Happy New Year!»
Rainer Salzgeber, Sportjournalist
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch