«Mein Chef hat mich gemobbt»
Datenklau im Nachrichtendienst des Bundes: Der angeschuldigte Informatiker sieht sich als Mobbing-Opfer.

Laut einem Gespräch, das die «Sonntagszeitung» mit dem mutmasslichen Datendieb im Nachrichtendienst des Bundes (NDB) führte, waren Mobbing und Sicherheitslücken im Informatiksystem des NDB das Motiv, um vertrauliche und geheime Dokumente zu stehlen. «Mein Chef hat mich gemobbt. Zwei Jahre lang», sagte der Informatiker im Gespräch mit den Journalisten. Mit den Daten habe er das Mobbing beweisen wollen. «Es gab beispielsweise Kollegen, die eine Lohnklasse höher waren, obwohl ihnen meine Erfahrung fehlte. Ich verstand das nicht.»
Allerdings kopierte der Systemadministrator nicht nur Personaldossiers, sondern auch vertrauliche und geheime Dokumente im Umfang von mehreren Tera-Bytes. Der 45-Jährige, gegen den ein Verfahren wegen politischen und wirtschaftlichen Nachrichtendienstes läuft, will intern auch auf Sicherheitslücken im Informatiksystem des NDB aufmerksam gemacht haben. Danach sei er von seinem Vorgesetzten zurechtgewiesen worden. Die Informatik des Nachrichtendienstes sei ein einziges Flickwerk, behauptet der Mann. Die Geschäftsprüfungsdelegation (GPDel) des Parlaments hat eine formelle Inspektion des Datendiebstahls eingeleitet.
Der Abschluss des GPDel-Berichts wurde mehrfach verschoben. Wie die «Sonntagszeitung» weiter berichtet, legt die GPDel kommende Woche den Geschäftsprüfungskommissionen (GPK) von National- und Ständerat eine Zusammenfassung des Untersuchungsberichts vor. Dann entscheiden die GPK, ob die Zusammenfassung veröffentlicht werden soll, wie Ständerat Paul Niederberger (CVP, NW) sagte
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