«Meine Partei ist eine schlechte Verliererin»
Hans Sulser, in Küsnacht einst FDP-Gemeinderat, bodigte mit seiner Rebberg-Initiative auch die eigene Partei. Ihn ärgert, dass die Gegner nicht aufgeben.
Herr Sulser, die Gemeindeversammlung hat Ihrer Initiative für die Umzonung eines Rebbergs zwar zugestimmt. Dennoch kommt das Geschäft im nächsten Frühling an die Urne, weil der Antrag auf Urnenabstimmung knapp angenommen wurde. Sind Sie enttäuscht?
Nein, das Ergebnis ist für mich ein klarer Erfolg. Wir Initianten haben die Abstimmung gegen eine breite Front, bestehend aus Gemeinderat, RPK, FDP und SVP, gewonnen. Die anwesenden Stimmbürger entschieden klug und haben sich weitsichtig gezeigt.
Nachdem klar war, dass die Initiative den Umweg über die Urne nehmen muss, fielen die Reaktionen in der Hesli-Halle heftig aus. Einige Besucher haben den Saal sogar unter Buhrufen verlassen. Verstehen Sie ihren Unmut?
Diesen Frust kann ich teilweise nachvollziehen, weil sich diese Personen Zeit genommen haben, um an der Gemeindeversammlung teilzunehmen. Wozu brauchen wir denn eine Gemeindeversammlung, wenn unsere Begehren am Schluss sowieso an die Urne kommen? Die FDP um Ortsparteipräsident Marc Lindt ist eindeutig eine schlechte Verliererin, weil sie diesen repräsentativen Entscheid nicht akzeptieren konnte. Immerhin haben ungefähr 400 Stimmberechtigte abgestimmt. Das vorzeitige Verlassen der Gemeindeversammlung finde ich aber unschön.
Die Gebrüder Welti sind die Eigentümer des betroffenen Landes. Gab es Reaktionen von ihrer Seite? Sind sie überhaupt noch bereit, das Land für nur 43 Prozent des Verkehrswertes zu veräussern?
Ich habe seit der Gemeindeversammlung noch keinen Kontakt zu den Weltis gehabt. Allerdings haben sie ihre Spur bisher immer gehalten. Ich gehe fest davon aus, dass sie dies auch bis zur Urnenabstimmung tun werden.
Wie stehen Ihre Chancen nun an der Urnenabstimmung im kommenden Frühling?
Unsere Chancen auf einen Erfolg an der Urne stehen sicherlich gut. Die Küsnachter Stimmbürger werden auch dann den richtigen Entscheid treffen. Zumal bei der anonymen Stimmabgabe plötzlich auch einige Behördenmitglieder die Initiative befürworten werden, was bisher nicht der Fall gewesen ist.
Ihre Gegner monieren, dass die Gemeinde beim Kauf des Grundstücks für 7 Millionen Franken keinen Gegenwert erhalte. Verstehen Sie diese Argumentation?
Die Argumente der Gegenseite bezogen wir natürlich in alle unsere Überlegungen mit ein. Jedoch haben sich die Küsnachter in den letzten Jahren viele Eigenmittel geschaffen. Dieses Geld sollte man im richtigen Moment auch ausgeben dürfen. Patrick Knabenhans
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