Melancholisches Musikkabarett mit Pfiff
Das Pfannestil Chammer Sexdeet bot in Uster ein abwechslungsreiches Programm mit vielen komödiantischen Einlagen.
Uster - Die Kulturgemeinschaft Uster (KGU) lud am Gründonnerstagabend zur letzten Kleinkunstaufführung der Saison im Ustermer Stadthofsaal. Das Pfannestil Chammer Sexdeet - bestehend aus den drei Künstlern Lisa Gretler, Reto Baumgartner und Res Wepfer - präsentierte sein neues Programm «Quitt - aber hallo», mit dem es seit Januar in der deutschen Schweiz auf Tournee ist.
Alles selber komponiert
«Hört man mich zuhinterst? Und vielleicht noch wichtiger: Versteht ihr mich auch dort hinten?», ruft Res Wepfer zu Beginn in die Runde. Gleich wird klar, was die zahlreich erschienenen Zuschauer in der knapp zweistündigen Aufführung erwartet: ein komödiantisches Musikkabarett - dargeboten als Mischung aus musikalischer Komödie, Liederabend und Musical - auf hohem Niveau.
Die abwechslungsreiche Reise beginnt mit einem melancholischen, witzigen ersten Teil. Die Musik ist nicht virtuos, aber ein passender Begleiter zu den in Mundart gesungenen Texten. «Es geht darum, die Inhalte musikalisch zu vermitteln», erklärt der 43-jährige Wepfer, der alle Stücke selber komponiert und getextet hat, nach dem Auftritt. Die Künstler sind mehr Komiker denn Musiker. Langweilig wird es den Zuschauern den ganzen Abend nie, denn die Sexdeet-Mitglieder verstehen ihr Handwerk. Gekonnt wechseln sie ihre Instrumente und spielen immer wieder in anderen Formationen. Mal singen alle drei gemeinsam, begleitet durch den Kontrabass, die Gitarre und das Klavier. Mal erklingt eine Posaune im Duett mit der Ukulele. Und zwischendurch sorgen schauspielerische Einlagen für noch mehr Abwechslung und Unterhaltung.
Nach der Pause geht es poetisch weiter - und auch heiterer. Als Lisa Gretler über Hundekotaufnahmepflicht singt, haben die Gewinner des Salzburger Stiers (dem wohl renommiertesten Preis in der Kleinkunstszene) die Gunst des Publikums endgültig erspielt. Die Lieder wirken von Anfang an vertraut, was nicht zuletzt an ihrer Einfachheit liegt. Die Freude am Auftreten und an der Musik ist der frisch und jung wirkenden Truppe während des ganzen Abends anzusehen. Locker und frei von jeglicher Nervosität faszinieren sie. Zum Schluss bedankt sich Wepfer beim Publikum fürs Kommen - und Bleiben. Die Anwesenden geben ihrer Begeisterung im Gegenzug mit einem herzlichen Applaus Ausdruck.
Zugabe als Höhepunkt
Den Höhepunkt des Abends stellen alte Hits dar, welche die Gruppe als Zugabe darbietet. Die Stimmung kommt vollends zum Kochen. Die knapp zweimonatige Vorbereitungszeit für das Programm macht sich bezahlt. Trotzdem sei er anfänglich über die Zurückhaltung des Ustermer Publikums irritiert gewesen, sagt Wepfer: «Die Zuschauer brauchten Zeit und getrauten sich anfänglich nicht zu lachen, erst nach der Pause haben sie so richtig Fahrt aufgenommen. Am Schluss habe ich dann gedacht: Das ist das wirkliche Uster!» Vielleicht lag die Diskretion allerdings auch am für die Kleinkunstszene zu grossen Saal, der die prickelnde Nähe zwischen den Künstlern und Zuschauern fast verunmöglichte.
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