Migros Bank mit Rekordgewinn
Die Migros Bank hat letztes Jahr ihren Bruttogewinn um 24 Prozent gesteigert. Der Geschäftsertrag erreicht mit 593 Millionen Franken den höchsten Wert der Firmengeschichte.

Die Migros Bank hat im vergangenen Jahr ein Spitzenergebnis erzielt: Dank der grossen Nachfrage nach Hypotheken und spürbar gesunkener Kosten hat das Geldhaus 2010 so viel verdient wie noch nie.
Unter dem Strich erzielte die Migros Bank einen Rekordgewinn von 172,6 Millionen Franken, wie Bank-Chef Harald Nedwed am Dienstag vor den Medien in Zürich sagte. Das ist eine Steigerung von einem Viertel im Vergleich zum Vorjahr.
Begünstigt durch die robuste Schweizer Konjunktur legte der Geschäftsertrag um 3,7 Prozent auf 593 Millionen Fr. zu. Dies ist das beste Ergebnis seit Gründung der Bank im Jahre 1958.
«Wir haben den Preiskrieg nicht mitgemacht»
Haupttreiber war das Hypothekargeschäft, das um 4,4 Prozent auf 26,1 Milliarden Fr. wuchs. Hier sei die Eröffnung von drei neuen Filialen im vergangenen Jahr zum Tragen gekommen, sagte Nedwed. Zudem hätten die Kunden das Angebot genutzt, bereits neun Monate vor Ablauf ihre Hypothek erneuern zu können, ohne einen Aufschlag bezahlen zu müssen.
An ihrer vorsichtigen Kreditvergabe- und Risikopolitik habe die Migros Bank festgehalten. «Wir haben den Preiskrieg bewusst nicht mitgemacht», sagte Nedwed. Nicht einmal in der Krise habe die Migros Bank auf die Bremse treten müssen, weil «wir vorher auch nicht mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs waren.»
Keine Überhitzung
«Wir sind nicht der Meinung, dass der Schweizer Hypothekarmarkt als Ganzer überbewertet ist und sich eine Preisblase gebildet hat», sagte Nedwed im Hinblick auf die Schweizerische Nationalbank (SNB), die wiederholt vor Übertreibungen gewarnt hat.
Zwar habe sich das Hypokreditvolumen für Privatkunden in der Schweiz in den letzten 20 Jahren deutlich mehr als verdoppelt. Preisbereinigt ergebe das eine Zunahme von rund 4 Prozent pro Jahr. Das sei nicht sehr viel angesichts des Bevölkerungswachstums.
Überdies habe es keine plötzliche Beschleunigung des Wachstums gegeben. Die Banken würden keine Wachstumsbolzerei im Hypothekargeschäft betreiben, sagte Nedwed. Regional sei allerdings am Genfersee eine Preisblase erkennbar.
Sprunghaft zugelegt hat die Bank bei den Konsumkrediten, bei denen sie im letzten Jahr in die Offensive gegangen war. Dank ihrer tiefen Zinsen, die rund halb so hoch sind wie bei der Konkurrenz, konnte die Migros Bank das Volumen der Privatkredite um 40 Prozent auf 805 Millionen Fr. erhöhen, sagte Nedwed.
Wenn man die tiefsten Zinsen biete, könne man sich die Kunden aussuchen. Die Migros Bank wolle keine armen Leute, an denen sie noch schnell etwas verdienen könne, bevor diese auf dem Sozialamt landeten.
Neuer Rekordgewinn
Wie viel Ertrag die Migros Bank mit ihren Konsumkrediten mache, wollte Nedwed nicht bekannt gaben. Insgesamt nahm der Zinserfolg als Hauptertragsquelle der Migros Bank um 15,7 Millionen auf 473,7 Millionen Fr. zu ( 3,4 Prozent). Auch das kleinere Kommissions- und das Handelsgeschäft verbesserten die Erträge.
Auf der anderen Seite konnte die Bank die Kosten dank ihrer neuen IT um 41 Millionen Fr. senken. Dies trieb den Bruttogewinn um fast ein Viertel auf 315 Millionen Franken. Nur 2003 sei er höher gewesen, sagte Nedwed. Man arbeite daran, die damalige Bestmarke heuer zu übertreffen.
Im laufenden Jahr wolle die Migros Bank weiter wachsen. Fünf neue Filialen sollen eröffnet werden. Unter dem Strich könnte der Reingewinn auf 180 Millionen bis 190 Millionen Fr. klettern, sagte Nedwed am Rande im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA.
SDA/miw
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch