Migros hinkt Coop hinterher
Die Migros hat im vergangenen Jahr ihren Umsatz leicht steigern können: Der Konzernumsatz stieg um 0,3 Prozent auf 25 Milliarden Franken.
Das Wachstum der Migros ist kleiner ausgefallen als jenes des Konkurrenten Coop: Dieser hat den Gruppenumsatz um 1,8 Prozent und den Detailhandelsumsatz um 2,1 Prozent ausbauen können.
2010 war zudem das letzte Jahr, für das die Migros einen höheren Gruppenumsatz als Coop ausweisen kann. Mit der vollständigen Übernahme des Gastrogrosshändlers Transgourmet wird Coop die Migros 2011 umsatzmässig überflügeln.
In ihrem Communiqué verweist die Migros als Grund für das moderate Wachstum auf die Preisabschläge. Hinzu kam der währungsbedingte Umsatzrückgang im Reisegeschäft. Die Preissenkungen um insgesamt 2,1 Prozent hinausgerechnet, wäre der Detailhandelsumsatz um 2,9 Prozent gestiegen. 2009 hatte Migros als einziger grosser Schweizer Detailhändler einen Umsatzrückgang um 0,5 Prozent hinnehmen müssen.
Leshop.ch zieht
Das stärkste Wachstum weist die Migros für ihren Internetladen Leshop.ch aus: Dessen Umsatz stieg 2010 um 15 Prozent. Einen gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozent höheren Umsatz erzielte die Sportfachmarktkette SportXX. In den Micasa-Möbelhäusern stiegen die Verkäufe um 4 Prozent, in den Globus-Warenhäusern um 2,7 Prozent.
Discount-Tochter Denner setzte 0,8 Prozent mehr um, gemäss Migros Indiz, dass die Kette ihre Position in dem hart umkämpften Segment hielt.
Die Reisetochter Hotelplan verzeichnete mit 1,489 Milliarden Fr. 8 Prozent weniger Umsatz als 2009. Neben Währungseffekten und einem «teilweise bewusst in Kauf genommenen» Rückgang hinterliess der Vulkanausbruch auf Island seine Spuren. Die Migros-Bank legte hingegen am Dienstag eine Rekordbilanz vor.
Die höheren Treibstoffpreise schlugen sich bei den Migrol- Tankstellen in einem Umsatzplus von 9,1 Prozent nieder. Die Migrolino-Shops und das Geschäft mit der Elektromobilität von m-way sind auf Expansionskurs.
Die Migros-Eigenindustrie wuchs um 2,4 Prozent. Dabei wies das internationale Geschäft mit stärkeren Exporten und der Integration von zwei Zukäufen zweistellige Wachstumsraten aus.
Umsatzrückgang in den Supermärkten
Um 0,4 Prozent gesunken ist der Gesamtumsatz der zehn Migros- Genossenschaften, welche die Supermärkte betreiben. Hier schlugen Preissenkungen von 3 Prozent zu Buche - allen voran bei den Lebensmitteln. So wurden Fleisch und Geflügel 6,5 Prozent billiger, Früchte und Gemüse 3,8 Prozent.
Die Geschäfte erfreuten sich aber steigender Beliebtheit, wie Herbert Bolliger, Präsident der Generaldirektion des Migros- Genossenschafts-Bundes zitiert wird. Das zeigten höhere Kundenfrequenzen und grössere verkaufte Mengen. Insgesamt setzten die Genossenschaften im In- und Ausland 15,165 Milliarden Fr. um.
Die 2010 lancierte Bio-Kampagne zahlte sich für die Migros aus. Der Absatz an Bio-Produkten stieg um 14 Prozent. Auch das Label für nachhaltigen Fischfang verzeichnete einen Anstieg um 25 Prozent. Besonders beliebt im Sortiment waren erneut die «Heidi»-Produkte mit einem Umsatzplus von 4 Prozent, die Total-Waschmittel ( 7 Prozent) und die Kosmetik-Linie «Zoe» ( 21 Prozent).
Die Migros unterhielt Ende 2010 ein Verkaufnetz von 610 Standorten, sechs mehr als im Vorjahr. Die Gesamtbilanz stellt der Detailhändler am 29. März vor.
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