Mindestens 17 Menschen starben wegen der Hochwasser
In Europa starben bisher mindestens 17 Menschen in den Fluten. Zahlreiche Personen werden noch vermisst. Im deutschen Magdeburg und in Ungarn ist das Hochwasser noch nicht überstanden.
Den Unwettern und Fluten der vergangenen Tage sind in Europa bislang weit mehr als ein Dutzend Menschen zum Opfer gefallen, etliche weitere werden vermisst. In Deutschland waren es bislang mindestens sieben. Im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt wurde ein 74 Jahre alter freiwilliger Helfer am Donnerstagabend in Wittenberg von einem Radlader erfasst. Zuvor waren zwei Menschen bei Hilfsaktionen kollabiert und gestorben.
In Baden-Württemberg starben im Zusammenhang mit dem Hochwasser ein Feuerwehrmann und zwei weitere Menschen. In Niedersachsen starb eine Frau bei dem schwächeren Hochwasser bereits Ende Mai. Sie fiel vom Rad, wurde in einen Fluss gezogen und erlitt einen Herzstillstand.
Zehnt Tote in Tschechien
In Tschechien kenterte ein Schlauchboot auf der Moldau in Südböhmen. Dabei ertranken zwei Männer. Damit ist die Zahl der Toten durch Unwetter und Hochwasser auf zehn gestiegen. Landesweit werden zudem immer noch fünf Menschen vermisst.
Im Bundesland Thüringen suchen Polizei und Feuerwehr nach einem im Wasser treibenden Mann. Ein Zeuge habe die unbekannte Person am Donnerstag bäuchlings im Fluss gesehen und die Rettungskräfte verständigt. An der Mosel wird ein 16-Jähriger vermisst.
Er war am Mittwoch mit zwei Freunden von einer Eisenbahnbrücke in den reissenden Fluss gesprungen. Die Freunde gelangten ans Ufer, der 16-Jährige ging unter - und wird seitdem vermisst. In der Schweiz gilt seit vergangenem Wochenende ein 72-jähriger Mann, der in Kaltbrunn SG in den Dorfbach stürzte, als vermisst.
Elbe erreicht historischen Höchststand
Die Elbe hat im deutschen Magdeburg einen neuen Höchststand erreicht. Am Freitagmorgen überschritt der Fluss die Sieben-Meter-Marke. Dies teilte eine Sprecherin der Behörden mit. Der Pegel lag am Morgen bei 7,03 Meter und damit deutlich über der Jahrhundertflut von 2002, als der Elbepegel in Magdeburg auf 6,80 Meter stieg. Das Wasser steigt weiter an.
Mit dem Höchststand wird am Wochenende gerechnet. Nach Angaben der Behörden könnte der Pegel bis Sonntag auf 7,20 Meter steigen. Nach Angaben der Stadt sind die Deiche für diese Höhe ausgelegt. Mit grossflächigen Überflutungen sei im Stadtgebiet deshalb nicht zu rechnen. An kritischen Stellen seien Wälle aus Sandsäcken errichtet worden.
Ungarn kämpft gegen Rekord-Flut
In Ungarn hat der Wasserstand der Donau neue Rekordwerte erreicht. Bei Nagybajcs unweit der Grenze zu Österreich wurde in der Nacht zum Freitag ein Pegelstand von 8,79 Metern gemessen. Damit wurde der bisherige Höchststand aus dem Jahr 2002 um vier Zentimeter überboten. Dies berichtete die staatliche Nachrichtenagentur MTI. 400 Soldaten waren im Einsatz, um den Deich zu verstärken, der nach einem Erdrutsch zu brechen drohte.
Auch in der Hauptstadt Budapest bereiteten sich die Menschen auf ein weiteres Ansteigen der Wassermassen vor. Am Freitagmorgen lag der Pegel der Donau bei 7,81 Meter. Bis Montag soll der Fluss weiter steigen.
Rund 10'000 Freiwillige halfen die ganze Nacht hindurch, über eine Strecke von 700 Kilometern die Dämme entlang der Donauufer zu verstärken, wie örtliche Medien berichteten. Mindestens zwölf Menschen kamen bisher durch die Überschwemmungen in Zentraleuropa ums Leben.
Stall wegen Erdrutschgefahr geräumt
Oberhalb von Altstätten, in Richtung Ruppen, drohen bei Regen weitere Erdrutsche. Im Gebiet Ober Weidist wird deshalb vorsorglich ein Stall geräumt, wie die Stadt am Freitag mitteilte. Die Tiere werden in ihr Winterquartier gebracht. Die Räumung des Stalls wurde beschlossen, weil auf Sonntag und Montag Regenschauer angekündigt sind, wie es im Communiqué hiess. Zusammen mit dem Bauern habe man eine sinnvolle Lösung getroffen.
Nach den Erdrutschen vom vergangenen Wochenende ist noch immer ein etwa acht Hektaren grosser Hang in Bewegung. Grössere Verschiebungen gab es seit Mittwoch nicht mehr. Durch den Brendenbach, der unterhalb des Rutschhangs fliesst, besteht laut Mitteilung keine Gefahr für die Stadt.
Ein Augenschein habe gezeigt, dass der Bach dort, wo er zugeschüttet wurde, sich einen neuen Lauf ausserhalb des alten Bachbetts gesucht habe. Der Abfluss des Wasser sei gewährleistet. Das Gebiet Ober Weidist wird weiter überwacht und bleibt gesperrt.
SDA/kpn
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