Mini-U-Boote nach Plattformunglück losgeschickt
Nachdem die Bohrinsel Deepwater Horizon gesunken ist, eilten Schiffe herbei, um eine mögliche Öl-Katastrophe zu verhindern. Nun gibt es erste Messresultate.
Nach dem Sinken der Bohrinsel im Golf von Mexiko strömt nach Angaben der US-Küstenwache vom Freitag unter der Meeresoberfläche offenbar kein Öl aus. Ein Mini-U-Boot mit Kameras wurde an die Unglücksstelle geschickt, um das Ausmaß der drohenden Ölpest abzuschätzen.
Die Bohrinsel brannte aus und sank nach mehreren weiteren Explosionen am Donnerstag. Aus dem unterseeischen Bohrloch könnten nach Angaben der US-Küstenwache täglich bis zu 1,13 Millionen Liter Rohöl ausströmen, ausserdem befanden sich auf der Plattform rund 2,5 Millionen Liter Diesel.
Die grössten Umweltschäden drohen, wenn das Öl die 80 Kilometer entfernte Küsten von Louisiana und Mississippi mit ihren empfindlichen Ökosystemen erreichen sollte. Bei den gegenwärtigen Windverhältnissen werde dies frühestens nach dem Wochenende der Fall sein, erklärte ein Experte der Nationalen Behörde für Ozeane und Atmosphäre (NOAA).
Pottwale auf Nahrungssuche
Um Öl von der Wasseroberfläche abzusaugen, waren sieben Schiffe im Einsatz sowie vier Flugzeuge, die einen möglichen Ölteppich mit Hilfe von Chemikalien eindämmen können. Nach Angaben des britischen Ölkonzerns BP, der die Bohrinsel betrieb, wurden auch Ölsperren herantransportiert. Eine NOAA-Sprecherin sagte, in der Region um die Bohrinsel suchten Pottwale nach Nahrung. Unklar sei, ob sie von den Vorgängen in dem Gebiet gestört würden.
Mit Tauchrobotern wurden Videoaufnahmen von den Schäden in rund 1600 Metern Tiefe gemacht. Die Bilder sollen Erkenntnisse für das weitere Vorgehen liefern. So soll geprüft werden, ob ein Sicherheitsventil am Bohrloch von der gesunkenen Plattform beschädigt wurde oder ob es geschlossen werden kann.
Arbeiter vermisst
Die Plattform, auf der Probebohrungen vorgenommen wurden, wurde in diesem Jahr drei Mal routinemässig überprüft, zuletzt am 1. April. Verstösse seien nicht festgestellt worden, teilte eine Sprecherin der zuständigen Behörde mit. Als Unglücksursache wurde ein plötzlicher Ausbruch von Gas oder Öl angenommen.
Die ÖlplattformÖlarbeitern «Deepwater Horizon» hatte die Grösse von zwei Fussballfeldern. Von elf , die seit der Explosion am Dienstagabend vermisst wurden, fehlte am Freitag weiter jede Spur. Sie sind vermutlich tot. Die meisten der 126 Menschen an Bord konnten sich mit Rettungsbooten in Sicherheit bringen, mehrere wurden verletzt.
ddp/afp/cpm
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch