Missbrauchsopfer wollen Papst auf Malta treffen
Benedikt XVI. besucht am Samstag die Mittelmeerinsel. Dabei könnte es zu einem unangenehmen Treffen mit zehn Männern kommen.

Zehn Männer, die nach eigenen Angaben als Kinder von katholischen Priestern missbraucht wurden, wollen Papst Benedikt XVI. bei seinem bevorstehenden Maltabesuch treffen. Die Männer wollten Gerechtigkeit, damit sie ein schmerzliches Kapitel ihres Lebens schliessen könnten, sagte ein Sprecher der Gruppe am Montag vor Journalisten.
Die Männer wurden nach eigenen Worten in den 80er und 90er Jahren in einem katholischen Jungenheim auf Malta von vier Priestern missbraucht. Einer der früheren Heimbewohner erklärte, wenn sie sich den sexuellen Annäherungen der Priester widersetzt hätten, habe man ihnen gedroht, sie aus dem Heim zu werfen, das doch ihre einzige Zufluchtstätte gewesen sei. Ein Gericht ermittelt bereits seit sieben Jahre in dem Fall. Papst Benedikt besucht die Mittelmeerinsel am Samstag.
Weitere Missbrauchsfälle
Die Reihe von Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs in katholischen Einrichtungen reisst nicht ab. Die dazu in der Diözese Rottenburg-Stuttgart eingesetzte Kommission teilte mit, sie habe sich am Montag mit neun neuen Hinweisen beschäftigt. Sie beträfen vier Priester der Diözese, von denen zwei gestorben seien. Von zwei ebenfalls beschuldigten Ordenspriestern sei einer bereits tot, der andere lebe inzwischen nicht mehr in der Diözese.
Zudem geht die Kommission unter der Leitung des früheren SPD- Bundestagsabgeordneten Robert Antretter Vorwürfen gegen eine in Oberschwaben lebende Ordensschwester nach. Sie soll sich Ende der 60er Jahre sexueller Übergriffe schuldig gemacht und dies auch zugegeben haben. Auch gegen zwei hauptamtlich tätige Laien wurden Vorwürfe erhoben. Bei zwei schon früher bekannten und durch die Kommission behandelten Vorwürfen hätten sich weitere Opfer gemeldet.
ddp/vin
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