Missbrauchsvorwurf gegen Cliff Richard
Die Polizei hat das Anwesen des britischen Musikers Cliff Richard im Zusammenhang mit einer Sexualstraftat durchsucht. Dieser weist die Vorwürfe zurück.

Die britische Polizei hat ein vermutlich Popstar Cliff Richard gehörendes Haus durchsucht, nachdem bis in die 1980er Jahre zurückreichende Vorwürfe über sexuellen Missbrauch aufgetaucht sind. Er wisse, dass seit vielen Monaten Anschuldigungen gegen ihn im Internet kursierten, teilte der Sänger heute mit. «Diese Vorwürfe sind komplett falsch», teilte der 73 Jahre alte Musiker mit.
Die Ermittler hätten Hinweise auf ein Vergehen an einem Knaben in den Achtziger Jahren erhalten, teilte die Polizei in South Yorkshire am Donnerstag mit. Das mutmassliche Opfer sei damals noch nicht 16 Jahre alt gewesen. Festgenommen wurde niemand. Die Polizei erklärte, der Hausbesitzer sei nicht zu Hause gewesen. Nach der mehrstündigen Durchsuchung entfernte die Polizei nach eigenen Angaben mehrere Gegenstände zur weiteren Untersuchung aus dem Anwesen.
Richard betonte, er habe auf Vorwürfe, die ihm seit Wochen bekannt sind, nicht reagiert, um sie nicht zu schüren. Die Durchsuchung habe die Polizei nicht angekündigt. «Ich bin gerade nicht in Grossbritannien, aber es versteht sich von selbst, dass ich umfassend kooperieren werde, falls die Polizei mit mir sprechen möchte», heisst es in der Mitteilung weiter.
Erfolgreicher Musiker
Richard ist einer der erfolgreichsten Musiker Grossbritanniens. Er hatte seine ersten grossen Erfolge in den späten 50er und 60er Jahren, etwa mit Songs wie «Spanish Harlem» oder «Living Doll». 1979 konnte er mit «We Don't Talk Anymore» noch einmal einen Nummer-eins-Hit in Grossbritannien landen.
Richard gilt als tief gläubig und äusserte sich wiederholt zu christlichen Werten. Er unterstützt zahlreiche Hilfsorganisationen in der Dritten Welt, wofür ihn Queen Elizabeth II. 1995 zum Ritter schlug. In seinem 2008 erschienenen Buch «My Live, My Way» beschrieb «Sir Cliff» seine Empfindungen über Spekulationen bezüglich seiner sexuellen Orientierung, nahm dazu aber nicht konkret Stellung.
Grossbritannien war in den vergangenen Monaten von mehreren Skandalen um sexuelle Übergriffe Prominenter erschüttert worden. Die Ermittlungen rund um Straftaten des inzwischen verstorbenen BBC-Moderators Jimmy Savile hatten Bestürzung und weitere Untersuchungen ausgelöst. Die Polizei betonte, dass der Fall in Berkshire nicht damit zusammenhänge.
SDA/rub
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch