Mit Hightech gegen Vuvuzela-Lärm
Die TV-Teams in Südafrika rücken dem infernalischen Lärm der Vuvuzelas mit modernster Digitaltechnologie zu Leibe.

Dass der Lärm der Vuvuzelas die Kommunikation der Spieler untereinander massiv beeinträchtigt, wenn nicht verunmöglicht, ist nichts Neues. Verschiedene Spieler forderten deshalb bereits nach den ersten Spielen ein Verbot der Plastik-Tröte. Und dass die Fernsehzuschauer sich wegen dem monotonen Dauergetröte nerven, darüber haben beinahe alle Medien der Welt berichtet.
Für die vor Ort für die Übertragung der Spiele verantwortlichen TV-Teams stellt sich indessen ein zusätzliches Problem. Zu einer Live-Übertragung gehört immer auch die typische Tonkulisse. Bei einem Fussballspiel sind dies etwa Ballgeräusche, Zurufe unter den Spielern oder das Pfeifen des Schiedsrichters. Und eben diese erwünschte Geräuschkulisse wird in Südafrika durch den infernalischen Lärm der Vuvuzelas praktisch zugedröhnt.
«Bei vielen Sportarten kann der Ambi-Sound auf dem Wettkampffeld aufgenommen werden», erklärt Beat Hohmann, Akustik-Experte der Suva. Bei einer Springkonkurrenz etwa werden einfach die Hindernisse mit Mikrofonen bestückt. So erhalte man die für die Sportart typischen Geräusche exakt an deren Quelle. Unerwünschter Aussenlärm trete dabei in den Hintergrund. Dies sei beim Fussball nicht möglich. Es existiere keine Möglichkeit, Mikrofone auf dem Spielfeld zu platzieren.
Mit dem Richtmikrofon aufs Spielfeld
Um das Ploppen eines hart geschlagenen Freistosses auf dem Fussballfeld trotzdem übertragen zu können, müssen die Soundexperten der TV-Teams in Südafrika mit Richtmikrofonen arbeiten. Dabei handelt es sich um Mikrofone, die vor allem den frontal eintreffenden Schall aufnehmen und Schallwellen aus seitlichen Richtungen nur gedämpft in elektrische Signale umsetzen.
Jahrzehntelang hat man zu diesem Zweck das 60 Zentimeter lange Sennheiser-Mikrofon benutzt, es galt als das Mass aller Dinge. Im Kampf gegen die Vuvuzelas aber setze man jetzt Hitech ein, weiss Hohmann. Ein neues digitales Richtmikrofon des Herstellers Schoeps komme in Südafrika erstmals zum Einsatz, das mit zwei Kapseln im Richtrohr und einem eingebauten Digitalprozessor deutlich wirksamer bündle, als dies bei konventionellen Richtmikrofonen möglich war. Diese Digitalmikrofone besitzen so gute Richteigenschaften, dass man beinahe den Eindruck kriege, die Ballgeräusche würde künstlich erzeugt.
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