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«Mit Mathe können Sie Ihre Ehe verlängern»

«Wenn es gelingt, dann ist Mathematik wie ein Feuerwerk auf der Grosshirnrinde»: Christian Hesse in seiner Wohnung in Mannheim. Foto: Hardy Müller (Laif)

Herr Hesse, über Mathematiker kursieren viele Witze. Haben Sie einen Favoriten?

Die was?

Mathematikerwitze zeichnen gerne das Bild eines weltfremden Sonderlings, der den Alltag weniger gut versteht als die aberwitzigste Abstraktion. Zu Recht?

In der Wissenschaft arbeiten meist viele Forscher zusammen, bis ein Durchbruch gelingt. In der Mathematik gelingt das oft Einzelnen. Was ist der Unterschied, der das ermöglicht?

In dieser Tiefe kann man sich verlieren. Kurt Gödel, einer der bedeutendsten Logiker des 20. Jahrhundert, versank in der Paranoia.

Ist Mathematik eine Begabung wie Musikalität, entweder man hat das Talent oder nicht?

«Lotto ist an sich ein recht ungünstiges Spiel.»

Ihr neues Buch «Leben²» ist der Versuch, den Leuten Ihr Fach näherzubringen. Sie zeigen auf, was Mathe mit unserem Leben zu tun hat. Es soll zum Beispiel möglich sein, damit die Ehe zu verbessern. Wie soll das gehen?

Wenden Sie das selber an?

Die beiden Forscher haben noch eine andere Regel entdeckt. Der erfolgversprechendste Mix für eine lange Ehe lautet: Er ist fünf Jahre älter, sie aber etwas intelligenter.

Haben Sie dafür eine Erklärung?

Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, im Schweizer Lotto einen Sechser zu tippen?

Die Gewinnchance ist also verschwindend klein.

Genauso wie das Schummeln bei der Steuererklärung. Sie raten davon ab. Warum lässt man das besser?

Es braucht dafür eine Zunahme um 100 Prozent.

Das heisst, wenn schon schummeln, dann richtig: Aus 13 000 macht man besser 1300 Franken?

Folgt man Ihnen, ist auch die Eulersche Zahl, benannt nach dem Schweizer Mathematiker Leonhard Euler, ein wahrer Segen im Leben. Schwer zu glauben.

Das funktioniert?

«Leider gibt es nur wenige Menschen, die Mathematik richtig erklären können.»

Wie auch Carl Friedrich Gauss, der im 19. Jahrhundert in Göttingen lebte.

Kann man seinen Tod tatsächlich verschieben?

Wie stellen sie das an?

Kann man das erklären?

Vielen Menschen bleibt die Mathematik ein Leben lang verschlossen. Das fängt schon in der Schule an. Wenn die Begabung für dieses Fach fehlt, kann man dann mit gezielter Förderung überhaupt etwas ausrichten?

Woran liegt das?

Er versteht nicht, was der andere nicht versteht?

Hat das auch mit der Komplexität des Stoffes zu tun? Heute lösen Schüler ja Aufgaben, die einst sogar Berufsmathematiker an ihre Grenzen brachten.

Wenn Mathematiker über ihren Beruf reden, sprechen sie oft von «Leidenschaft», vom Rausch der Zahlen. Warum macht Mathe glücklich?