Mit poppigen Chemie-Videos zum Sir
Martyn Poliakoff ist Chemiker, avancierte zum Videostar – und steht nun bei der Queen ganz hoch im Kurs. Er hofft, dadurch nicht zur Lachnummer zu werden.

Bei einem Chemieprofessor winken vermutlich die meisten Menschen ab. Zu kompliziert ist die Welt der Moleküle, Kohlewasserstoff-Verbindungen und Siedepunkte. Dem Image der schwer verständlichen Materie sagte Martyn Poliakoff den Kampf an.
In anschaulichen und um Einfachheit bemühten Videos begannen er und sein Team, die Elemente des Periodensystems zu beschreiben. «Periodic Table of Videos» heisst sein Youtube-Kanal. Und darauf wurde inzwischen über 80 Millionen Mal ein Video angeklickt.
(Saisongerecht: In einem Beitrag vom 23. Dezember erklärt Poliakoff künstlichen Schnee.)
Fans wollten Fortsetzung
Begonnen hatte Poliakoff 2008. «Wir machten 120 Videos in fünf Wochen», sagt er der BBC. Als sie die Serie beenden wollten, hätten viele Fans sie aufgefordert, weiterzumachen. Sie setzten ihre populäre Videoarbeit fort – Poliakoff wird dafür nun von der Queen geehrt.
Die britische Königin ernennt ihn zum Ritter. Er selber zeigt sich erfreut über die Kunde. Das sei eine Bestätigung für seine Arbeit. Im Grunde widme er sich «grüner und nachhaltiger Chemie», wie er in Medien zitiert wird.
(«Ich weiss nicht, ob die Leute beim Begriff ‹Sir› einfach nur lachen»: Martyn Poliakoff reagiert auf die Ernennung zum Ritter.)
Von Rittern und Damen
Die traditionellen Ehrungen von Königin Elizabeth II. zum Jahreswechsel, die verschiedene Auszeichnungen umfassen, gingen diesmal an 1164 Menschen für unterschiedlichste Verdienste. So wurde Schauspieler John Hurt, der unter anderem in «Der Elefantenmensch» und zwei Harry-Potter-Filmen mitspielte, zum Ritter geschlagen.
Zur Dame wurde auch Kristin Scott Thomas gemacht. Diese sagte der «Times», sie habe die Nachricht von ihrer Ehrung als «Dame» zunächst für einen Scherz gehalten. «Aber anscheinend stimmt es und ich bin entzückt, überrascht und ängstlich, dass ich vielleicht aus meinem Traum erwache.»
Die Queen zeichnete ausserdem die Künstler aus, die ein weltweit beachtetes Mohnblumen-Denkmal für den Ersten Weltkrieg am Londoner Tower geschaffen haben, sowie den Chemiker Simon Campbell, der massgeblich an der Entwicklung des Potenzmittels Viagra beteiligt war.
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