Mit Witz und Wucht in die Katastrophe
Mit «La verità in cimento» wird erstmals eine Vivaldi-Oper im Zürcher Opernhaus gezeigt.

Die schönste Arie ist die letzte, die eigentlich gar nicht in diese Oper gehört. Dirigent Ottavio Dantone hat sie in authentisch barocker Manier aus Vivaldis «L'incoronazione di Dario» geklaut, und sie passt perfekt: als Abgesang auf alle Hoffnungen, die gehegt worden waren an diesem Abend. Es waren Hoffnungen auf Liebe, Macht oder Stabilität. Darauf, endlich das schlechte Gewissen loszuwerden. Oder die anderen zumindest so lange instrumentalisieren zu können, bis die eigenen Träume erfüllt sind. Zelim singt diese Arie, der Sohn, der als Sieger und legitimer Erbe aus der Geschichte hätte hervorgehen sollen. Aber die anderen hätten alle mit einstimmen können.