Monströses Glück
In ihrem neuen Buch erzählt die 53-jährige britische Schriftstellerin Jeanette Winterson von den Kämpfen ihrer Jugend. Eine Autobiografie will sie trotzdem nicht geschrieben haben.

Sie ist 15 und verliebt. Aber statt ihre Liebe zu feiern, sitzt sie seit drei Tagen eingesperrt im ungeheizten Wohnzimmer, ohne Essen, ohne Schlaf. Um sie herum murmeln die Gemeindeweisen Gebete, schlagen sie schliesslich. Einer der «Älteren» zwingt sie auf die Knie, auf dass sie Busse tue – «und ich spürte die Beule in seiner Anzughose». Er wolle ihr zeigen, dass es mit Männern besser sei als mit Mädchen. «Er steckte mir die Zunge in den Mund. Ich biss zu. Blut. Jede Menge Blut. Filmriss.»