Montenegro bastelt am nächsten Wunder
Montenegro ist als Leader der EM-Qualifikationsgruppe G nach England gereist. Im Wembley will der Bezwinger der Schweiz ein weiteres Kapitel seines Fussball-Märchens schreiben.

Das ganze Land war am späten Freitagabend nach dem dritten 1:0- Sieg in Serie euphorisiert, nach Wales und Bulgarien hatten die montenegrinischen Fussballer um Mirko Vucinic auch gegen die Schweiz die volle Punktzahl geholt. Im vierten Auftritt hat Montenegro nun nichts zu verlieren, einen Auswärtscoup in England erwartet niemand. Und doch macht sich das kleine Land Hoffnungen darauf. «Diese Mannschaft hat die Fähigkeit, Fehler von England auszunützen», sagte Trainer Zlatko Kranjcar.
Mit Zuwachs des Punktekontos kalkuliert Kranjcar erst im kommenden Frühling wieder. «Dann spielen wir zu Hause gegen Bulgarien und Wales. Wenn wir vier Punkte holen, ist uns der zweite Platz nicht mehr zu nehmen», rechnete der knapp 54-jährige Kroate vor. Verbandspräsident Dejan Savicevic tritt auf die Euphoriebremse. Für den ehemaligen Starspieler Jugoslawiens wäre jeder Punkt gegen England, egal ob zu Hause oder auswärts, ein grosser Bonus. «Aber wir sollten nicht unrealistisch sein und glauben, dass wir am Ende vor ihnen liegen», sagt er.
Capello fehlt ein Quartett
In den englischen Medien interessierte vor der dritten Qualifikationspartie der «Three Lions» nicht der Lauf des Gegners, sondern der Verletzungsfluch im eigenen Team. Nach Phil Jagielka, Aaron Lennon und John Terry sagte nun auch Darren Bent ab. Der formstarke Stürmer von Sunderland erlitt im Training eine Leistenverletzung. Damit werden aller Voraussicht nach Wayne Rooney und Peter Crouch das Sturmduo bilden.
In der Innenverteidigung übernimmt Rio Ferdinand, der eine Bänderverletzung im Knie auskuriert hat, sogleich wieder Verantwortung und dazu die Captainsbinde von Steven Gerrard. Der 31- jährige Ferdinand wird voraussichtlich an der Seite von Joleon Lescott (Manchester City) erstmals seit einem Jahr wieder ein Wettbewerbsspiel für England bestreiten.
Englands Trainer Fabio Capello kennt Montenegros stärkste Waffe zur Genüge. In der Serie A fiel ihm der seit zehn Jahren in Italien tätige Mirko Vucinic unzählige Male auf. «Ich sah seine Fähigkeiten oft, er ist ein sehr gefährlicher, schneller Spieler vor dem Tor. Seine Skorerwerte in der Liga, in der Champions League und im internationalen Fussball sind beeindruckend.» Nur bei der AS Roma ist Vucinic trotz 14 Toren in der letzten Saison noch immer nicht erste Wahl. Die Verpflichtung von Marco Borriello hat dem 27-jährigen Stürmer mit dem wesentlich älteren Aussehen einen Strich durch die Rechnung gemacht.
si
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