Krieg in der UkraineMoskau verlässt sich auch auf schlecht trainierte Wehrpflichtige
Trotz teilweise sehr moderner Waffensysteme ist Russlands Armee in mancher Hinsicht nicht im 21. Jahrhundert angekommen.

Auch wenn die Kiewer Angaben von 10’000 Toten und Verletzten aufseiten der russischen Armee ungewöhnlich hoch – und wahrscheinlich übertrieben – sind, dürften auch nur ähnlich hohe Verluste das Bild einer von Moskaus Generalen miserabel vorbereiteten Invasion bestätigen. Dabei haben schon die beiden Kriege in Tschetschenien von 1994 bis 1996 und 1999 bis 2009 gezeigt, dass Russlands Militärführer keine Rücksicht auf ihre Soldaten nehmen: Schwerste Verluste vor allem unter den Wehrpflichtigen werden in Kauf genommen. Die russische – und davor die sowjetische – Armee hatte immer einen schlechten Ruf. Stellvertretend dafür steht die «Dedowschtschina», die Herrschaft der Altgedienten: Wehrpflichtige wurden von Offizieren und erfahreneren Soldaten wie sklavenartige Bedienstete be- und misshandelt. Bis heute werden Fälle bekannt.