Mossad-Agent in Warschau festgenommen
Nach dem Mord an einem Hamas-Führer in einem Hotel in Dubai hat die polnische Polizei nun einen mutmasslichen Gehilfen festgenommen.

Nach dem Mord eines Hamas-Führers in Dubai hat die polnische Polizei einen in Deutschland gesuchten mutmasslichen Agenten des israelischen Geheimdienstes verhaftet.
Ende vorvergangener Woche nahmen Grenzbeamte einen Mann fest, als dieser mit einem auf den Namen «Uri Brodsky» ausgestellten Pass auf dem Warschauer Flughafen einreisen wollte, wie das Nachrichtenmagazin «Spiegel» vorab in seiner jüngsten Ausgabe berichtete.
Ein Sprecher der deutschen Bundesanwaltschaft bestätigte am Samstag die Festnahme. Der Mann stehe im Verdacht, an der Beschaffung eines deutschen Reisepasses beteiligt gewesen zu sein. Derzeit werde geprüft, ob er nach Deutschland ausgeliefert werde.
Brodsky, der die israelische Staatsbürgerschaft besitzt, soll laut dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» an den logistischen Vorbereitungen des Mordanschlags auf den Hamas-Funktionär Mahmud Al- Mabhuh beteiligt gewesen sein.
Mord mit deutschen Pässen
Er soll dem Bericht zufolge für den Mossad in Deutschland aktiv geworden sein und war deshalb von deutschen Ermittlern per Interpol zur Fahndung ausgeschrieben; nach seiner Festnahme erliess die Bundesanwaltschaft Haftbefehl.
Dem Bericht zufolge hatte er nach Erkenntnissen der Fahnder im Frühjahr 2009 einen weiteren mutmasslichen Mossad-Agenten dabei begleitet, einen deutschen Reisepass beim Einwohnermeldeamt Köln zu beantragen.
Mehrmals nach Dubai gereist
Mit dem auf den Namen «Michael Bodenheimer» ausgestellten deutschen Pass war einer der mutmasslichen Mörder in Dubai demnach kurz vor dem Anschlag ein- und kurz danach wieder ausgereist.
Die Behörden von Dubai beschuldigen den israelischen Auslandsgeheimdienst des Mordes an dem Hamas-Führer el Mabhuh, der am 20. Januar tot in einem Luxushotel in dem Emirat aufgefunden worden war. Mehr als 20 Verdächtige sollen mit Pässen westlicher Staaten in das Emirat eingereist sein, zwölf von ihnen verfügten nach Angaben der Polizei über britische Dokumente.
SDA/oku
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