Mugabe tritt seine siebte Amtszeit an
33 Jahre im Amt: Robert Mugabe ist als Präsident von Zimbabwe vereidigt worden. Der Langzeit-Machthaber liess sich von 50'000 Zuschauern feiern.

Simbabwes umstrittener Langzeit-Präsident Robert Mugabe steht für weitere fünf Jahre an der Spitze des südostafrikanischen Landes. Der autoritär regierende Staatschef wurde heute im Stadion der Hauptstadt Harare vereidigt und tritt damit seine siebte Amtszeit an.
50'000 Menschen, darunter auch mehrere afrikanische Staats- und Regierungschefs, nahmen an der Zeremonie teil. «Ich konnte diese Feier nicht verpassen, sie ist historisch», sagte Mugabe-Anhänger Samson Karombo. Die Opposition hatte Unregelmässigkeiten bei der Abstimmung am 31. Juli beklagt.
Das Verfassungsgericht des südostafrikanischen Landes bestätigte den Wahlsieg des seit 33 Jahren regierenden Politikers erst zu Wochenbeginn.
Mugabes Gegenkandidat, Regierungschef Morgan Tsvangirai, und dessen Partei MDC boykottierten die Feier. «Die Wahlen wurden uns gestohlen, und jetzt feiern die Diebe ihre Beute», sagte Tsvangirais Sprecher Luke Tamborinyoka. «Da machen wir nicht mit.»
Zweifel und Kritik
Tsvangirai war gegen die Wahlergebnisse vor Gericht gezogen, hatte die Klage aber zurückgezogen, da die Wahlbehörden wichtige Dokumente nicht herausgeben wollten. Die frühere Kolonialmacht Grossbritannien forderte am Donnerstag eine «unabhängige Untersuchung».
Offiziellen Angaben zufolge hat der 89-jährige Mugabe die Wahl mit 61 Prozent der Stimmen gewonnen. Er war vor 1980 zunächst zum Regierungschef gewählt worden und ist seit 1987 Präsident.
Bürgerrechtsorganisationen bemängelten schon vor der Abstimmung, dass sich bis zu eine Million grösstenteils junge Bürger nicht in den offiziellen Wählerlisten wiederfinden würden.
Mehrere westliche Staaten und die Vereinten Nationen hatten ebenfalls Zweifel an der Rechtmässigkeit der Wahl geäussert. Südafrika und andere afrikanische Staaten erkannten dagegen den Sieg Mugabes an.
Zimbabwe heruntergewirtschaftet
Bei der Zeremonie wies Mugabe die Kritik der «nichtswürdigen Leute» im Westen zurück. Er schwor, er werde die Verfassung Simbabwes und alle Gesetze des Landes «einhalten, durchsetzen und verteidigen».
An der Zeremonie nahmen auch Tansanias Präsident Jakaya Kikwete, Namibias Präsident Hifikepunye Pohamba und Joseph Kabila aus der Demokratischen Republik Kongo teil, doch viele andere geladene Staatschefs, darunter auch Südafrikas Präsident Jacob Zuma, blieben der Veranstaltung fern.
Mugabe wurden in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Kritiker werfen ihm vor, das einst blühende Land wirtschaftlich völlig heruntergewirtschaftet zu haben.
Nach den von blutiger Gewalt überschatteten Wahlen 2008 bildete er zusammen mit Tsvangirai eine «Regierung der nationalen Einheit». Bei der Wahl 2013 blieb es immerhin friedlich.
SDA/wid
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