Mugabes Imperium
Extravagante Partys, teure Autos, Villen: Zimbabwes Präsident führt ein Luxusleben.

Die Zimbabwer sind arm – sehr arm. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen liegt Schätzungen zufolge bei rund 1000 Dollar im Jahr, 80 Prozent der Bevölkerung haben keinen regulären Arbeitsplatz. Gezahlt wird seit Jahren in US-Dollar, denn es herrscht eine Hyperinflation. Verantwortlich für die Misere ist massgeblich Präsident Robert Mugabe, der seit dem Militärputsch unter Hausarrest steht. Einst ein Hoffnungsträger Afrikas, hat er das eigentlich rohstoffreiche Land heruntergewirtschaftet.
Während seine Landsleute hungern, hat sich Mugabe ein ordentliches Vermögen angehäuft. Wie gross es genau ist, ist unklar: «Forbes» gibt sein Vermögen mit zehn Millionen Dollar an. Das ist allerdings nur eine Schätzung. Ob Mugabe weiteren verdeckten Besitz hat, ist nicht bekannt. Aus einer von Wikileaks geleakten diplomatischen Meldung der USA soll laut zimbabwischen Medien hervorgehen, dass Mugabes Vermögen 2001 bei knapp einer Milliarde Dollar lag.
Villen und Autos
Grosse Teile seines Vermögens soll Mugabe von den Diamantenminen im eigenen Land abgezwackt haben. Viel Geld steckt ausserdem in Immobilien. Mugabe besitzt laut «Telegraph» eine Vier-Millionen-Villa in Hongkong und eine 25-Zimmer-Villa in Harare, der Hauptstadt von Zimbabwe. Für seinen Sohn soll Mugabe laut der südafrikanischen «Sunday Times» zwischenzeitlich ausserdem ein Luxusanwesen in Dubai gemietet haben.
Ebenfalls im Besitz Mugabes sollen grosse Landstriche in Zimbabwe sein, die sich seine Familie während der Landreform um die Jahrtausendwende unter den Nagel gerissen haben soll. Hinzu kommen eine Reihe von Luxusautos, darunter ein speziell angefertigter gepanzerter Mercedes-Benz und mehrere Rolls-Royce.
Geburtstagsmenü: Elefant, Büffel, Impalas
Bekannt ist Mugabe auch für seine ausladenden Geburtstagspartys. Die Party zu seinem 93. Geburtstag liess sich die Regierungspartei Zanu PF um die 1,9 Millionen Euro kosten. Hinzu kamen knapp 2 Millionen Euro für tagelange Feierlichkeiten vor dem eigentlichen Fest. Zu seinem 91. Geburtstag wurde eine Reihe von wilden Tieren aufgetischt, darunter ein Babyelefant, zwei Büffel und fünf Impalas. Auch bei den Geschenken ging es tierisch zu: Mugabe erhielt unter anderem einen ausgestopften Löwen und ein Krokodil.
Über die Jahre kamen weitere kuriose Einnahmequellen hinzu: Im Jahr 2000 gewann Mugabe etwa im Lotto. Eine staatlich organisierte Lottogesellschaft verlieh ihm 100'000 Zimbabwe-Dollar, damals rund 2600 US-Dollar.
60'000-Dollar-Uhr
Auch Mugabes 41 Jahre jüngere Frau Grace, die als Nachfolgerin des Präsidenten galt, wird oft für ihren luxuriösen Lebensstil kritisiert. Eine Vorliebe für Designerklamotten brachten Mugabes ehemaliger Sekretärin Spitznamen wie «Gucci Grace», «First Shopperin» oder «Dis-Grace» ein. Während einer Shoppingtour in Paris soll sie über 120'000 Pfund ausgegeben haben. Auch Mugabe steht auf extravagante Kleidung: Er wurde etwa mit einem Blazer abgelichtet, der Fotos von ihm selbst zeigt.
Der Rest von Mugabes Familie geizt ebenso wenig: Sohn Chatunga Bellarmine Mugabe postete zuletzt Fotos auf Snapchat, wie er in einem Club in Südafrika zwei Flaschen Champagner über seine 60'000 Dollar teure Uhr kippt. Dazu der Satz: «60'000 Dollar am Handgelenk, wenn dein Vater das ganze Land kontrolliert.»
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