Musiker blockierten Menschenmasse am Züri-Fäscht
Aus Sicherheitsgründen wird das grösste Fest der Schweiz ausgedehnt. Auch illegale Aktionen sollen verhindert werden, um ein gefährliches Gedränge zu vermeiden.
Die bedrohlichen Szenen vom letzten Züri-Fäscht sollen sich bei der nächsten Ausgabe im kommenden Jahr nicht wiederholen. Das Gedränge war damals so gross, dass mehrere Personen leicht verletzt wurden. Heikel war vor allem die Situation nach dem Feuerwerk am Samstagabend. Am See musste das Sicherheitspersonal eines Hotels gar einen Gartenzaun öffnen, damit Menschen aus dem Gedränge entkommen konnten.
Deshalb soll auf dem Bürkliplatz und den Strassen rundum mehr Platz geschaffen werden, damit sich die Menschenmenge nach dem Festhöhepunkt über die verschiedenen Zubringerstrassen leichter auflösen kann. Roland Stahel, Chef des Organisationskomitees, bestätigt damit eine Meldung von Radio Energy. Befanden sich letztes Mal an diesem Nadelöhr noch ein Sanitätsposten, eine WC-Anlage und diverse Stände, werden diese nun weiter zurückversetzt. Dafür soll es neu auch an der Bahnhofstrasse zwischen der Nationalbank und Paradeplatz Stände haben.
Stadtrat muss zusagen
Nicht nur der Bürkliplatz soll entrümpelt werden, sondern auch einige der wichtigen Festachsen. Am Limmatquai, am Stadthausquai und an der Fraumünsterstrasse stehen die Stände künftig nicht mehr beidseitig der Strasse, sondern nur noch auf einer Seite. Insgesamt bleibt die Zahl der Stände laut Stahel aber gleich hoch.
Veränderungen sind auch für die Unterhaltungsangebote vor und nach den Feuerwerken am Freitag- und Samstagabend geplant. Diese Programmpunkte werden örtlich und zeitlich verschoben, damit die Menschenmassen nicht alle gleichzeitig zum und vom See weg drängen. All diese Pläne werden die Organisatoren laut Stahel demnächst dem Zürcher Stadtrat unterbreiten. Noch ist also nicht sicher, dass sie tatsächlich umgesetzt werden können.
Überraschende Erkenntnisse
Bevor sie sich für ihre Massnahmen entschieden, haben die Verantwortlichen die Problemstellen des letzten Fest eingehend untersucht – einerseits mit Luftaufnahmen der Polizei, andererseits mit Daten, die über die Fest-App auf den Handys der Besucher erhoben wurden. Forscher der ETH, die diese App entwickelt hatten, konnten nachzeichnen, wie sich die Menschenmenge genau bewegte, wo sie sich verdichtete und wo sie ins Stocken kam.
Dabei gab es laut Stahel überraschende Einsichten. Am Limmatquai zum Beispiel ging zeitweise gar nichts mehr, was zunächst unerklärlich schien, da sich dort kein offensichtliches Hindernis befand. Die Auflösung brachten die Fotos der Polizei: Südamerikanische Strassenmusikanten hatten dort ohne Bewilligung die Festbesucher unterhalten und so die ganze Hauptachse für eine volle Viertelstunde blockiert.
Spontane Ordnung auf der Quaibrücke
Andere Erkenntnisse überraschten Stahel positiv. So habe sich etwa die dicht gedrängte Menschenmenge auf der Quaibrücke schon zehn Minuten nach dem Feuerwerk wieder bewegt, indem sie sich richtungsgetrennt organisierte: Auf der einen Hälfte der Brücke bewegten sich die Leute Richtung Bellevue, auf der anderen Richtung Bürkliplatz.
Vor zwei Jahren strömten insgesamt 2,3 Millionen Besucher ans Züri-Fäscht. Die nächste Ausgabe findet vom 1. bis am 3. Juli 2016 statt.
SDA/ep/hub
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