Nach einer Infektion lebenslang gehbehindert
Spitalinfektionen sind rasch passiert und verursachen oft langes Leiden. Genugtuung gibt es selten. Eine Schuld des behandelnden Arztes oder des Spitals zu beweisen, ist praktisch unmöglich.

Guillaume Depardieu war die grosse Nachwuchshoffnung des französischen Kinos. 1995, er war 24-jährig, verunfallte der Sohn des berühmten Schauspielers Gérard Depardieu mit dem Motorrad und musste am Bein operiert werden. Was danach passierte, dokumentiert der deutsche Regisseur Valentin Thurn im Film «Es ist die Hölle», der heute Abend im Volkshaus Zürich gezeigt wird. Während der Operation gelangte ein antibiotikaresistenter Keim in die Wunde, ein sogenannter MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus). Diese Spitalinfektion zerstörte das Leben des jungen Schauspielers. 17 Operationen brachten keine Heilung. 2003 liess er das Bein amputieren, um seine unerträglichen Schmerzen zu beenden. Mit Medienauftritten und einer Stiftung kämpfte Depardieu gegen die unhaltbaren Zustände in französischen Spitälern, wo die resistenten Keime weit verbreitet sind. 2008 starb er infolge einer Lungenentzündung. Er war erst 37.