Nach fünf Stunden sind die Füsse tot
Die Love-Mobiles sind die Logen der Auserwählten an der Street-Parade. Für 200 Franken geniessen die Gäste den Ausblick auf das Publikum und die Nähe zu den leicht bekleideten Tänzerinnen.

Nicole Spänis Füsse sind nicht zu beneiden. Die Chefin der Junidith Dancers sitzt am Samstagnachmittag kurz vor Beginn des Love-Mobile-Umzugs neben der Bellerivestrasse auf dem Boden, betäubt ihre Füsse mit einem Spray und beklebt Fussballen und Zehen mit Druckpflastern. Die 27-Jährige, die im bürgerlichen Leben als Projektleiterin im Bereich Geschäftsanalytik arbeitet, weiss um die kommenden Strapazen. Sie hat die Tanzgruppe vor zehn Jahren gegründet und ist bereits mehrere Male mit ihrer Gruppe an der Parade aufgetreten. Normalerweise stehen die Junidith Dancers in Clubs oder bei Firmenanlässen als Animationstänzerinnen im Einsatz. An der Parade erhalten sie wie auch die DJs allerdings keine Gage, dafür bekommen sie viel Promotion vor grossem Publikum.